108 V.Von Priestley bis auf d. heitesten Zeiten,
So wird die geradlinigte' Bewegung eines Köro
pers im relativen Raume auf den absoluten Raum ww
reducirt , wenn wan den Körper als an sich ruhig, W.
jenen Raum aber im absoluten (der nicht in die Sins zs
ne fällt) in entgegengesekter Richtung bewegt, und
diese Vorstellung als diejenige denkt, weiche gerade
dieselbe Erscheinung giebt, wodurch denn alle möglis :
<e Erscheinungen geradlinigter Bewegungen , die ein n
Körper allenfalls zugleich haben mag, auf den Ers |
fahrungsbegriff, der sie insgesammte vereinigt, näms -
lich den der bloßen relativen Bewegung und Ruhe, tm!
zurückgeführt werden. wii
Die Kreiebewegung , weil sie auch ohne Bezie? u
bung auf den äußern empirisch gegebenen Raum als in
wirkliche Bewegung in der Erfahrung gegeben wers 43
den kann, scheint doch in der That absolute Bewes I 1
gung zu seyn. Denn die relative in Ansehung des ir
äußern Raums (z. B, die Achsendrehung der Erde rex je a
lativ auf die Sterne des Himmels) ist eine Erscheis Fr ut
nung, an deren Stelle die entgegengeseßte Bewegung “
Dieses Raums (des Himmels) in derselben Zeit, als BE
jener völlig gleichgeliend , geseßt werden kann, die u
aber nach dem zweyten Lehrsaße in der Erfahrung |
Durchaus nicht an deren Stelle geseßt werden kann,
mithin auch jene Kreisbewegung nicht als äußerlich |
relativ vorgestellt werden soll, welches so lautet, als m
ob diese Art der Bewegung för absolut anzunehmen sey, un
Allein , bemerke Kant, es ist wohl zu merken: vein
daß hier von der wahren (wirklichen ) Bewegung, mY
die doch nicht als solche erscheint, die also, wenn Seele
man sie bloß nach empirischen Verhältnissen zum Rau- de
we beurtheilen wollte, für Ruhe könnte gehalten wers bert
den, d. f. von der wahren Bewegung, zum Unters wicht
schie