Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 6. Band)

210 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeitett. 
absolute Raum ist, so führt die aecelerirende Kraft 
in ihrer Uneingeschränkibeit gedacht auf die Idee des 
unendlichen Raums. 
Wäre dagegen die retardirende Kraft uneinger 
schränkt , so würde für die Anschauung nur ein abso! 
lutes Jneinander, und ein Jneinander im Außereins 
ander == vorerst also ein in der Evolution nur Ber 
griffenes == zwischen absoluter Evolution und Jnvo» 
lution Schwebendes seyn. 
Da die Tendenz zur Evolution eine ursprüng? 
lich unendliche ist, nach der Voraussekung , so muß 
sie gedacht werden, als eine Kraft, die in unendlich 
Fleiner Zeit einen unendlich großen Raum erfüllen 
würde. Läßt man nun den Raum ins Unendliche steix 
gen, oder die Zeit ins Unendliche fallen, so hat man 
in beyden Fällen das Unendlichgroße. 
Die retardirende Kraft also, als die entgegen» 
geseßte, muß gedacht werden, als diejenige, welche 
die expansive eine endliche Zeit hindurch in einem end» 
ligen Raum erhält. | 
Keine von beyden Kräften würde für sich eine iy 
reale Raumerfüllung zu Stande bringen. Könnte Di 
die Expansivkraft in unendlich kleiner Zeit einen ungs | 
endlich großen Raum durchlaufen, so würde sie in keis a 
nem Theile des Raums auch nur einen Moment weis 
len, den Raum also nirgends erfällen. Je mehr 
das Gegengewicht der retardirenden Krast steigt, de- 
sto längere Zeit hindurch wird die expansive Tendenz 
in jedem Punkt des Raums weilen, den Raum also 
im böhern Grade erfüllen, So sind verschiedene 
Dichtigkeitsgrade möglich. 
Die 
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