218 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten.
wandt ; um die zurückstoßende Kraft auf den bestimm?
ten Theil des Raums einzuschränken 3 sie werde das
her an dieser zurückstoßenden Kraft sich erschöpfen , und
nicht auf andere Materie außer ihrer Sphäre noch
anziehlnde Wirkung ausüben. Wenn aber die Möge
lichkeit der Materie nothwendig anziehende und zus
rückstoßende Kräfte verlangt, so muß sie sich eben durch |
Diese offenbaren und in der Erscheinung erkennbar seyn; EG
ohne Wirkung dieser Kräfte würde die Materie nichts "
seynz es ist also weder die anziehende noch die zus "
rückstoßende Kraft erschöpft, beyde beschränken sich Pp;
nur, und machen eben daher Materie im bestimmten ve
Raume möglich , ihre Wirkung bleibt aber beständig. "
Es hat hiemit eine ähnliche Bewandniß die Anwen? N
dung der Kräfte der rhierischen Körper. Wenn z. B. |
ein Pferd einen Gegenstand, der die Kraf deselben /
Überwiegt, fortziehen soll, so wird zwar das Pferd seis "
ne Kraft anwenden , aber sie wird doch nicht erschöpft , is
sondern sie wirkt in gleicher Stärke immerfort auf "
diesen Gegenstand, und ist für jekt nur beschränkt. "
Eben so wird die anziehende Kraft durch Wirkung auf "
andere Materie in allen Entfernungen in Schranken |
gebracht, und muß daher mit der Masse im Ver- n
hältnisse stehen. Wir haben daher gar nicht nöthig,
eine neue Kraft unter dem Nahmen der Schwerkraft |
anzunehmen. Und sollte überhaupt die anziehende |
Kraft durch die Repulsivkraft erschöpft seyn, so wür» =
de daraus offenbar todte Materie entsiehen, und Herr "'
Schelling käme auf solche Weise auf die atomis |
stische Physik zurück , gegen die er doch so viel eins |
wendet.
Es sind also Kants Untersuchungen bey weis
tem noch nicht widerlegt, und seine meraphysichen
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