370 V. Vott Priestley bis auf d. yeuesten Zeiten.
ner einwirkenden stetigen Kraft, die sie sollicitire , lei-
steten , könne man also nicht als Einwurf benußen,
um den Saß zu widerlegen, daß die Trägheit der
Materie, im metaphysischen Sinne, keinen Wider-
stand derselben im Zustande der Ruhe begründe. So :
verfahren , hieße den Saß der Trägheit durch den
Saß der Gegenwirkung umstoßen wollen.
So wenig haltbar auch die Eiutheilung der Max dn
terie in bloß träge und widerstehende ist, so hat doch, jw
meiner Meynung nach, der Saß, daß die Trägheit 8
der Masse proportional sey, eben so wenig einen vers 4
vünftigen Sinn, als der Ausdruck Trägheitskraft, n
ob ihn gleich Herr Gehler mit großer Mühe zu ver»
theidigen sucht. Dieser Saß folgt offenbar nicht aus
dem richtigen Begrisse der Trägheit. Herr Gehler
hat , so wie viele andere, das Geseß der Trägheit w
mit dem Geseße der Gegenwirkung verwechselt. VWer- Mu
sieht man unter Trägheit, wie alle Physiker annehs .“
men, ein bloßes Unvermögen der Körper, sich zur Bes |
wegung oder Ruhe, als Veränderung des Zustandes, "as
zu bestimmen, so kann unmöglich der Saß, daß die wn
Trägheit der Masse proportional ist, daraus abger aus
leitet werden. Wenn Herr Gehler behauptet, daß N
eine jede träge Masse zu jeder Abänderung ihres Zur ats
standes eine äußere bestimmende Ursache erfordere, "
die der Größe der Anwendung angemessen sey, so "
mußte er erst beweisen, daß die Größe der Kraft at
nicht wegen der gleichen Gegenwirkung der trägen zi
Materie , sondern bloß wegen der Trägheit derselben ne
nothig war ; das leßtere nimmt er aber ganz stillschweis- dub
gend an, ohne das erstere widerlegt zu haben. Un- wel:
möglich kann ein bloßes Unvermögen der Masse M, ide
um mit der Geschwindigkeit C aus Ruhe in Bewe- q00
gung