376 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeitett,
allein zuzuschreiben sey, könne die Rede jeßt niht meßx
seyn. So wie z- B. ein Körper , der in horizontas
ser oder auch schiefer Richtung fortgeworfen werde,
in seiner einmal erhaltenen Geschwitdigkeit forts
gebt, ohne einer neuen Kraft zu bedürfen, so sey
dieß auch der Fall bey den Himmelskörpern. Diese
wären anfänglich von einer unendlichen Kraft fortger
stoßen oder geworfen, und müßten nun in alle Ewige
Feit vermöge der Trägheit die anfängliche Bewegung
nach einerley Richtung und mit gleicher Geschwindigs
keit forisezen; Eg verhalte sich also bey der freyen
Centralbewegung die Sache so: ein Theil. der Ceus
tripetalkraft werde auf Aenderung der Richtung , auf
Krümmung des Weges verwendet, und habe er diese
Wirkung hervorgebracht, so wirke er nun weiter nichts ;
dabey stelle man sich vor, eine entgegengesekte Kraft habe
ihn aufgezehrt, und nenne diese Kraft Schwungfraft.
Im Grunde sey aber das , worauf er verwendet wur,
de , ein Theil der schon vorhandenen Bewegung , und
daher eine Folge der Trägheit gSewejen; und wenn
man es Kraft nennen dürfe, so sey es mit eben dem
Rechte erlaubt, der Bewegung selbst eine Krafe zuzus
schreiben , da wan doch alles, was sie bewirke, aus
der Geschwindigkeit erklären könne. Das Ungegrüns Nn
dete im Begriffe der Schwungpkraft erhelle sehr leicht,
Wenn man folgende beyde Umstände genau in Erwär h
gung ziehen wolle: 1, soll sich diese Kraft allemal
nach der Normallinie oder senfrecht auf die Nichtung
der Bahn erweisen: “2. falle ihre Größe bald so, bald
anders aus , nachdem man sie auf diesen oder jeden |
andern Pankt der Normallinie beziehe. Eine Kraft
im eigentlichsten Verstande wörde nicht allemal nach
der Normallinie wirken, und müsse doch -in jedem
Falle ihre bestimmte Größe haben, in welcher ai
zufäls