522 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten.
sion erhalten, als nach dem Geseße ihrer Zusammen-
Ddruckung erfolgen sollte, und dieß bestätigten die Suls- 4
zer schen und Müller'schen Versuche. ;
Doch ließen sich aus jenen Beobachtungen noch
einige andere Schlüsse ziehen , die für die Meteorolos
gie nicht unwichtig wären. Man seße nämlich, die
Luft in jeder Glocke wäre von den umgebenden Körs
pern und der dichtern Lust nicht wieder erwärmt wor»
den, so würde das Thermemeter darin immer niedri»
ger gestanden haben, als in der dichtern Luft. Dier 2]
ses finde nun wirklich in den obern Regionen unserer Val
Atmosphäre statt, wo dünnere Luft und keine wär» fe
mere Körper wären, und es werde daher, auch ohne we
Rücksicht zu nehmen auf die Erwärmung des untern "
Luftkreises durch die Erde, und obne alle Hypothesen von 3
größerer oder geringerer Durchsichtigkeit der Luft, die "
größere Kälte der Lust, je höher man steige, erklärt En
seyn. 0
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Wenn also gleich das Mariottische Gesel allgemein vy
Hültig ist, so kann es doch nur alsdaun statt finden , it]
wenn die Lust gleich warm, gleich feucht und gleich Nele
gemischt ist. Won der Wärme sagt schon Lambert Fn
fehr scharfsinnig , die Elasticität der Luft werde durch in.
sie verstärkt, durch den Druck aber vergrößert. Nach M
der Zeit aber sind lieber die Ausdrücke absolute nn
und specifische Elasticität eingeführt worden. 3
Unter jener versteht man die Stärke, womit die Luft der
zusammendruckenden Kraft widersteht, an sich, obne
auf andere Umstände , z. B. Wärme, Dichtigkeit u. f.
Rücksicht zu nehmen. Diese Elasticität muß jederzeit
der druckenden Kraft proportional seyn. Das Ma-
riottische Gesecß findet daher nur bey der absoluten
Elasticität siatt. Da aber eineriey Materie bey une
giet?