iw x, Allgemeine Physik. b. vom Salle. 559
(Aten Der allgemeinen Meynung zu Folge, daß die
1 Fust das vorzüglichste Mittel sey, den Schall fortzus
set dn pflanzen , hafte man die Lehre vom Schafle bey der
kehre von der uft abgehandelt; allein Zr. Chladni*)
m) bemerkt, daß andere elastische Körper eben sowohl
“ 4 als die Luft, und manche noch mehr, im Stande seyen
Wssser zu schallen und den Schall anderer Körper zu vers
breiten. Es werde daher schicflicher seyn, diesen
Theil der Naturlehre bey der Lehre von der Bewegung
abzuhandeln , und zwar zunächst der Lehre von
den Pendelschwingungen, mit der sie in naher Bezies
hung siche. Ueberhaupt bat die Lehre vom Schalle
durch Herrn Chladni's Bemühungen sehr viele Forts
4. schritte gemacht.
Die meisten Schriftsteller hatten bigher die Tös
ne nach den ihnen zukommenden Verhäitnissen der
Saitenlängen berechnet. Herr Chladni führt aber
"Gn an, daß es ganz der Natur entgegen sey, wenn man
EE irgend eine Eigenschaft der Saiten als Grund der gan-
6 zen Tonlehre ansehen wolle, indem viele andere Ar?
NE ten klingender Körper, welche doch eben sowohl, wie
47 die Saiten , Betrachtungen verdienten , sich nach ganz
er andern Naturgeseßen richreten. Da nun der Vor?
ES trag der Tonlehre sür alle klingende Körper, ohne
Si Rücksicht auf ihre besondern Schwingungsgesjeke, alls
Enn gemein geltend seyn müsse, so meynt er, daß man die
in Töne nicht nach den Saitenlängen, sondern nach den
in Berhältnissen der Anzahl ihrer Schwingungen bes
ea trachten müsse. Ueberhaupt theilt Herr Chladni
5 die ganze Schalllehre in vier Haupttheile ab:
et In
Ut u) Hindenburg Archiv der reinen und angewandten
| Mathematik. Heft1, 1794. S. 4327. f. Die Akustik. Leipz.
T 802, 4.