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1. Allgemeine Physik. b. vom Schalle. 563
Es ist schon im Th. IV. S. 254. angeführt wor?
den , daß die gleichschwebende Temperatur diejenige ist,
bey weicher die möglichste Annäherung an die Reinigs
| Peit für alle Consonanzen zugleich erhalten wird. Wie
diese gleichschwebende Temperatur geometrisch construirt
werden könne, hat Moses Mendelssohn in Mars
purg's historisch - kritischen Beyträgen zur Aufnah»
me der Musik, im 2ten Stücke des zten Bandes, ges
zeigt.
Außer 'den bisher bekannten Trangsversalschwits
gungen , mit welschen sich in den neuern Zeiten beson?
| ders Young *) beschäftigt bat. fand Herr Chladnt
| auch Longitudinalschwingungen bey Saiten. Bey dies
.. sen geschehen nämlich abwechselnde Zusammenziehuns
1 gen und Ausdehnungen der ganzen Saite oder ihrer
m“ aliquoten Theile nach der Richtung der Länge, so daß
: diese sich abwechselnd gegen den andern Schwingungs?
S knoten oder festen Punkt stemmen. / Bey der einfachs
sten longitudinalen, Schwingungsart bewegt sich die
ganze Saite so, wie diese abwechselnden Strebungen
nach entgegengeseßten Richtungen die lig. 41. vorstellt.
Bey der 4weyten Schwingungsart theilt sich die Saite
. in zwey gleiche Theile, die sich abwechselnd nach dem
| in der Mitte befindlichen Stemmungspunkte oder
. Schwingungsfknoten , und nach den festen Enden dräns
M genz bey der dritten Schwingungsart theilt sie sich
09 uy in drey gleiche Theile, die sich abwechselnd gegen die
1,0) Schwingungsknoten drängen ; bey der vierten Schwin
Auiwm gungsart theilt sich die Saite in 4 auf diese Art sich
datbeil bewegende Theile u. s. w. Die Folge von Tönen vers
der Ty hält
x) Enquiry into the principal phaenomena of sounds and
musical strings, Dublin, 1784. 8,
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