576 YV. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten.
Töne zu heben, nahm er alle Saiten bis auf eine hu,
einzige ab , und sekßte das JInsirument in die erfor- ud
derliche Lage, Er war nicht wenig verwundert, eine wm»
Menge verschiedener Töne zu hören, nicht selten sols qy03;
che , die ihm durch einen aliquoten Theil der Saite aa
erze5t schienen / ja oft von der einzigen Saite Akkor- ü
de von 2 oder 3 Tönen, und schon gab er die Hoffe „af
nung auf, diese außerordentliche und verwickelte Ers „il
scheinung aus den Grundsäßen aliquoter Theile erkläs „ud
ren zu können, als sich bey einer genauern Unters eat
suchung zeigte, daß sie sich daraus leicht und natürs us“
lich ableiten ließ, eta
Wenn der Luftzug auf eine gespannte elastische wm“
Saite stößt , so bringt der Theil des Zuges, der auf
die Mitte der Saite trisft, die ganze Saite aus ih m
rer geradlinichten Lage; da aber ein gewöhnlicher Luft? (55
strom nicht in gleicher Stärke lange anhält, so wird | outer
der Luftzug in der Regel die Saite nicht in der gs 84% |
LFrümmten Lage erhalten können, da sie denn vermös 1845
ge ibrer Elasticität zurückschnellt, und in Schwin? / jw?
gungen geräth , wodurch die Luft in solche Pulsatioz 98!
neu verseßt wird, um im Ohre den Ton der ganzen 9%
Saite hervorzubringen. Ist dagegen der Luststrom u
zu stark, als daß die gefrümmte Saite zurückschneis wars u
len könnte, so bleibt sie zwar in ihrer bauchigen Las
ge, gleich dem Takelwerke eines Schiffs bey heftigem Fi
Winde, und kana nicht mit ihrer ganzen Länge schwins "
genz dafür können aber aliquote Theile dersekben in R
Schwingung kommen, und zwar aliquote Theile von KE
verschiedener Länge, je nachdem der Luftzug stärker
oder schwächer ist. Denn, indem die Geschwindigs WR
Feit des Luftstroms so zunimmt, daß er die Schwins ua
gungen der ganzen Saite hemmt, wirken die zufetseil heit
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