' 1. Allg. Physik. d. von dem Exdkörper. 793
im Winter merklich niedriger, als bey der Nacht.
| Dasjenige, was der einen Fluth abgeht, wächst gleich»
6 CH sam der andern zu, und die Tagesfluthen würden nahe
6. an den Polen im Sommer lange so groß nicht seyn,
Pale m hig als sie wirklich sind , wenn die Nachtfluthen nicht sehr
7 Wissen Flein oder gar unmerklich wären.
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ut in dan Wenn die Fluthen großer und tiefer Meere,
jatee bfu indem sie sich den Küsten nähern, genöthigt sind,
ve Geftie sich in engen Durchgängen zusammen zu drängen , so
Jurte de wird ihre Bewegung oft sehr stark beschleunigt, so
9, Pi wie auch Ströme schneller fortfließen, wenn ihr Bett
"Nn ein sich verengt. Stoßen sie nun zuleßt mit einer so ver-
mehrten Geschwindigkeit an die Küsten , ohne daß sie
an ihnen zur Seite abfließen und sich ausbreiten köns
nen, so erheben sie sich so lange, bis sie ihre ganze
Bewegung verlieren, und fließen hierauf denselben
Weg wieder zurück , welchen sie gekommen sind. Site
erheben sich alsdann desto höher, je größer die
Geschwindigkeit war, mit welcher sie an den Küsten
-... anstießen , und steigen deshalb oft auf eine ungemeine
Dus . Höhe. Dieser Fall scheint unter andern bey St. Ma»
Re lo statt zu finden, wo die Fluth zuweilen bis auf
3,00 80 Fuß und höher steigt. Ueberhaupt werden die
I Fluthen des atlantischen Meeres , indem sie sich in
jam ine dem Kanale zusammendrängen , beschleunigt, und da
M dt sie von Nordwesten herkommen , so stoßen sie vorzügs
Oezen bil li< auf die französischen Küsten , und erheben sich
GU | daher an diesen auch höher, als an den englischen.
IJy den kleinern Meeren kann , wenn sie entwe?
Fr der von Osten nach Wesien wenig ausgedehnt, oder
1 3m te auch wenn sie seicht sind , keine merkliche Ebbe und
zes Fluth entstehen , obgleich der Mond und die Sonne
in ihnen oft Bewegungen hervorbringen, die aber zu
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