eiten x, Allg. Physik. d. von dem Erdkörper. 795
und Baffinsbay. in Amerika statt“ zu finden. Indesse
sen läßt sich von den besondern Erscheinungen der
Ebbe und Fluth in gewissen Gegenden der Erde wes
122 nig Zuverlässiges sagen , weil uns sichere Nachrichten
Ne von den Umständen fehlen , aus welchen sie erklärt
M ow werden müssen.
M So werden die Totalkräste , mit welchen Son-
mi ne und Mond die Meere bewegen , ungemein ansehn?
Ww 4 lich , ungeachtet ihre Elementarkräste so außerordents
sm m lich klein und unbeträchtlich sind, bloß weil die Dich-
i tigkeit und. Masse der bewegten Meere: so groß ist.
" Die Geschwindigkeit der fluthendeu Wasser ist nach
0 dem Zeugnisse aller Reisenden mitten auf dem Ocean
wenig merklich , und vielleicht im Mittel kaum 2 bis
| 3 Fuß in einer Sekunde. Denn wenn in kseinen Mees
ren die Fluthen , welche daselbst nicht entsiehen , sons
dern nur aus dem Ocean herbeygetrieben werden , viel
geschwinder fortgehen, so kömmt dieses bloß daher,
daß eine ungeheure Wassermenge einer viel kleinern
: ihre Bewegung mittheilt, und daß diese jener nicht
' anders ausweichen kann, als indem sie sehr schnell
zim fortgeht. Wenn also auch der Mond und die Son-
ne der Atmosphäre der Erde mit denselben Elementar»
präften eine gleiche Geschwindigkeit von 2 bis 3 Fuß
welche fr“ beybrächten , so würde dennoch diese unstreitig ganz
ve Nomng“ unmerklich seyn. Allein selbst jene geringe Geschwin
u, digkeit erzeugt sich nur sehr langsam nach und nach
1 in dem ruhigen Meere, und kann also in der Ats
mosphäre , wo beständig Winde herrschen, gar nicht
t einmal zu Stande kommen. Ueberdieß ist die Luft
k dem Wasser sehr unähnlich. Dieses wird im Großen
.. nur durch seine Schwere bewegt; in der Luft aber ist
w die Federkraft eine unendlich wirksamere Ursache der
| heftigsten Bewegungen , als die Schwere. Die Ats
mosyhäs