Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

ı2 V. Bon Prieftlen bi auf d. neuefien Zeiten, 
fein, daß fie als Beftandrheil in die Pflanzen und 
Thiere eingehes denn diefe fowohl als jene befänden 
fi im Schatten nicht fo gut, wie am Tageslichte, 
Man dürfe auch fihlechterdings nicht daran zweifeln, 
daß diefe Marerie unter die Beftandetheile vieler, viels 
leicht aller Mineralien gehöre. Die Cigenfhaft, im 
Dunlehr zu feuchten, welche viele Mineratien befäs 
ßen, fcheine von dem fich Losreißenden Lichte herzus 
fommen, man möge num die Aofonderung des Lichts 
erfiäten, wie man wolle. Nun leuchteten aber die 
meiften Soffilien im Dunkeln; denn die Kalkfteine, 
Slufifpathe, die Schwerfpathe, unser welche auch der 
DBolngnefer Stein gehöre, gäben unter gewiffen Um 
fränten ein fehr lebhaftes Licht von fi. Auch mebhs 
rere metallifche Crze, 3. B. die Blenden, Leuchteten 
im Dunkeln, Es gebe fogar einige Salze, die noch 
flärker phosphorescirten, und von diefer Art fen, wie 
Herr SGiobert Geobachtet habe, der vitriolifirte 
RBeinftein, Wir müßten deshalb folgern, daß das 
licht als Beftandtheil in die falzigen, einigen und 
metallifden Subflanzen und in die organifirten Wes 
fen eingebe. 
So auffallend auch alle bisherige Erfheinungen 
zu Beweifen fchienen, daß das Sicht ein wirklich mas 
teritll:r. Stoff fey, fo hat man doch in den neues 
flen Zeiten angefangen, feine Marerialirät zu bes 
zweifeln, und es als einen bloßen Zuftand der Körper, 
als eine Kraft, als ein Produkt unferer DBorftellungen 
zu betrachten. Herr Scherer‘) Cjebt Hofrarh auf 
der Univerfität zu Dorpat) behauptete zuerft, daß das 
ticht nicht in der Meihe der wirklidhen Materien erls 
ftiren 
a) Nachträge zu den Srundzügen der neuern hemifchen 
SZheorie, Jena 1796, 8, S. 18 ff.
	        
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