Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

aı2 V. Bon Prieftfen bis auf d. neuefien Zeiten, 
der Sotheiligen Skale. Fu feinem Tagebuche bemerkte 
er zuerft die Temperatur der Sufe TL, dann die Tems 
peratur des Waffers TW, fubtrahbirte von der an: 
fänglidhen Temperatur des Waffers den Grad, auf 
welchen das zwente Thermometer während der Bers 
dunftung herabfiel und ftehen blieb, bis cs -mwieders 
um zur Temperatur der Zuft zurückgehen wollte, und 
nannte diefe WBerdunfungskälte VK. Zu gleicher 
Zeit beobachtete er Thermometer, KHygrometer und die 
YWirterung, und bekam fo während einiger Sommer 
eine große Anzahl von Beobachtungen von + 5° bis 
+ 25° NReaum. 
An diefe Beobachtungen ging er mit folgendem 
Srundfaße:; Waffer von einer gegebenen Temperatur 
müffe auch inmer die nämliche Berdunftungskälte zur 
Solge haben; fiele 3. DB. ben 8° das Thermometer 
während der Berdunfung irgend einmal um 6,69, fo 
müffe diefes allzeit unter allen Umftänden gefchehen, 
fo oft die Temperatur des Waffers + 8° wieder Fine, 
Allein er wurde von diefem Yrrthum durch die Beobs 
achtungen, die ihm etwas ganz anders lehrten, febt 
bald zurückgebracht. Da er nun den Einfluß der Vers 
fchiedenheit der VBerdunftungsfälten bey einerley Tem 
peratıur des Waffers weder von der bygrometrifchen 
DBefchaffenbeit der Luft, noch von dem veränderten 
Drucke ver Armofphäre herleiten Fonnte, und doch, 
wie es {chim , eine gleichförmig wirkende Kraft mit im 
Spiele war, fo mußte auch fie, feines Erachtens, an 
Tagen, wo eine gleichförmige, nicht veränderliche 
Witterung herrfchte, fich zu erfennen geben, und ben 
der VBergleichung offenbaren. Daher beobachtete er 
an heitern Tagen mehrere mal, Als er nun fand, 
baß ben gleichförmiger Wirterung zwen Tage hinter 
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