460 V. Bon Prieftley bis auf d. neyeften Zeiten,
war, daß man ihr Feine merflidhe Wirkung zufhreis
ben Fonnte, folgt, daß die Luft als Auflöfungsmittel
die Nusdünftung nicht bewirken Fonnte, Cs finder aber
auch die nämliche wirkende Kraft der Yusdünftung bey
gegenwärtiger Zuft ftatt, wie de Sauffüre auf fol
gende Art gezeigt har: Er ftellte in ein mit Luft ausges
fülltes Gefäß, das er durhH Salze ausgetrocknet hatte,
ein Barometer , legte feine Leinmand hinein, und
fhmolz das Gefäß zu, nachdem das Thermometer auf
27 Zoll fland, und der Wärmegrad etwa 64° nach
Sahrenh. war. Die Yusdünftung des Waffers im
Sefäße brachte ben ihrem höchften Grade die Höhe
des Barometers auf 273 Zoll, folglich war die Wire
fung des Danıpfs abermals dem Drucke einer Luecks
fitberfäule von £ ZolU gleich. Da nun ben den Bers
fuchen in der torricelifchen Leere, und unter der fchr ver:
dünnten Luft unter der Glocke die Luft an der Wirkung
der Ausdänftung gar Feinen Antheil haben Fonnte, fo
Fann man annehmen‘, daß auch ben gegenwärtiger Luft
diefelbe nicht die Urfache der Ausdünflung fey. Aus
alle diefemn zieht nun Herr de Lüc Überhaupt den
Schluß, daß in allen Fällen der Berdampfung, ohne
auf die Abwefenheit und Gegenwart der uft zu feben,
derjenige Theil, welcher danıpfförmig wird, dem Übris
gen Theile eine Menge Wärmeftoff entzieht, welche
defto größer wird, je dünner das Mittel ik, worin
der Dampf erzeugt wird, Es fey alfo der Erfahs
rung ganz entgegen, wie gemeiniglich angenommen
ürde, daß ben der unmerklidhen Husdünftung wenis
ger Wärme verfchluckt werde, als ben der Bildung
der Dämpfe.
Segen die von Herrn de Sauffüre angefühts
ten Gründe gegen des Herrn de Eücs Theorie: nämlich
1