476 V. Bon Prieftley bis auf d. neueften Zeiten, 
auch würden fie die obere Euft zu allen Zeiten feuchter 
machen, als die untere, wogegen die Erfahrung ffreite, 
Bon den Dünften unterfhHeidet Herr Hube den 
Dampf, welcher durch das Fochende Aaffer. erzeugt 
wird. Diefer Dampf rühre nicht von der Auflöfung 
des Waffers in der Zuft her; er fey nur etwas leichter 
als diefe, und feige daher langfam in ihr auf. Aber 
in der Euft ließe er fich ntcht auflöfen, fondern verjage 
diefe vielmehr aus Gefäßen, in melcdhe er bineinfährt. 
Kürde er aber erkaltet, fo verwandele er fich wieder 
in Waffer, und algdann Iöfe ihn die Luft auf. 
Die Yuddäünftung werde befördert durch eine 
größere Dberfläche des Waffers, weil es die Luft in 
defto mehreren Punkten berühre, durch eine vermehrte 
Wärme, durch den Wind, und durch das Gefrieren 
des Waffers. Auch in einem verfchloffenen Gefäße 
werde die Ausdünftung ben gleicher Wärme nach und 
nach immer fhwächer. Diefes aber beweife, daß die 
Ziehkraft der Luft gegen das Waffer immer nrehr abs 
nehme, je mehr fich die Luft mit Dünften anfüle, bis 
fe endlich gefättigt werde. 
RAU 
Ferner lehre die Erfahrung, daß die AWusdüns 
fung. unter der Glocke einer Luftpumpe immer mehr 
abnehme, je ftärker man die Suft verdünne. Indeffen 
dunfte das Waffer auch in einem leeren Raume noch 
immer aus, wo die Luft fo verdünnt ift, als fie mit 
den Geften Werkzeugen nur immer verdünnt werden 
Fann. 
Die Luft, welche uns umgibt, enthalte befländig 
eine Menge wäfferiger Dünfte, auch wenn fie ganz hell 
und durchfichtig if. Diefe machten ihre wahre Feauch: 
igfeit aus, welche um defto größer werde, je mehr 
Dünfte