584 V. Bon Prieftleny bis auf d. neuefen Zeiten,
Seitdem das von Kant aufgeftellte dynamifche
Spftem mehr Eingang fand, haben auch Mehrere die
Marterialirät des Wärmeftoffs geläugnet , und das
Phänomen der Wärme von der zurückfloßenden Kraft
der Marerie abzuleiten gefucht. So glaubt Herr
von Arnim“), daß man gar Feinen Grund habe,
eine befondere Materie als Urfache der Wärme anzu:
nefmen; enttveder, fagt er, it alle Materie Wärmes
ftoff, oder es gibt gar Feinen, Eben fo wenig hätten
wir Örund, wenn gleich Ermärmung mit Bewegung
Begleitet fen, das Wefen der Wärme in die Bewegung
zu feßen, Ausdehnung fen das einzige allgemeine die
Erwärmung begleitende Merkmal. Wir hätten daher
allen Orund, diefe als Urfache der Empfindung anzus
neßmen, Ausdehnung in diefem Sinne bedeute nur
DBergrößerung der Raumerfüllung. Erwärmung und
Erkältung hießen dann weiter nichts, als größere oder
geringere Freyheit der Kraft, die den Raum erfüllt:
bie abfolnte ermärnende Kraft fteht- daher in demfels
ben Berhältniffe, wie die Freyheit der den Raum ers
füllenden Kraft. Diefe verbalte fich verfehrt, wie die
DBefchränkungen oder Dichtigkeiten; alfo ben gleichen
Maffen, wie die Bolumina, bey gleichem Bolumen,
berfehrt wie die Maffen. Die Größe der Kraft, wel
he dazu erfordert werde, eine Maffe in verfchiedene
DBolumina auszudehnen, werde fih aus Gründen ver:
Pehrt, wie die Volumina verhalten; daber fey der
Zufainmenhang zwifchen der fpecifilhen Capacität und
ber Ausdehnung der Körper durch gleiche Temperaturs
veränderung erFlärlich.
— YXus diefen folge, daß die Temperatur und Cas
vacität im umgekehrten Berhäleniffe fteht, daß es
eben
a) St(berts Annalen der Phuyfil, BD. V. S. 57. f,