Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

790 V. Bon Prieftleny bis auf d. neuteften Zeiten, 
eine Sfocke, die er mit Dueckfilber fperrte; hierauf 
fog er migtelft eines gläfernen Hebders von außen das 
Queckfilber in der Glocke bis zu einer gewiffen Höhe 
hinauf, die er genau bezeichnete, Nachdem er nun 
den Phosphor angezünder hatte, fo erfolgte während 
dem Berbrennen eine ftarke Ausdehnung der Luft, nach 
dem Erkalten aber ftieg es ein wenig über das gemachte 
Zeichen. Hieraus folgte alfo, daß eine geringe WBers 
minderung des Umfangs der Luft erfolgt war, welche 
febr genau 3 eines Cubikzolnlg betrug. Da dieß nur 
zb des ganzen Luftvolumens betrug, fo fchließt Las 
yoifier, daß diefe Abnahme eigentlich für gar nichts 
angefeben werden Fönne. 
Diefen und mehrern Berfuchen zu Folge Föune 
man als ausgemacht aunnehınen; 1, daß das WVerhrens 
nen der Sichter den Umfang der Luft nicht merklich vers 
mindere, 2. Daß dieß Berbrennen die Cigenfhaft 
befiße, "ohngefähr zz des Umfangs der uft in Iufecförs 
mige Kreidenfäure zu verwandeln, 3. .Daf, wenn 
bie Luft, in welcher ein Licht oder eine Kerze gebrannt 
habe, mit Waffer, Kalkwaflfer, oder äßendem aus 
genfalze in Berührung ehe, fie alsdann wegen der 
Juftförmigen Kreidenfäure fo verfchluckt werde, Daß 
eine Verminderung ihres Unıfangs um + erfolge. 
Diefe Luft alfo, in welcher man ein Sicht hat brens 
nen laffen, und die durchs Waffer oder fonft des 
Antheils von Iuftförmiger Kreidenfäure beraubt if, 
fen Prieftley’n und verfhiedenen andern Naturfors 
fchern zu Folge eine zum heil phlogiftifirte Luft. Sie 
find nämlich der Meynung, daß aus den Kerzen, 
welche brennen , aus den Metalien, welche verfalkt 
werden u. f.f. ein Phlogifton entbunden werde, welches 
fi mit der Euft verbinde und diefe fättige, Dagigen 
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