Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 8. Band)

106 V. Von Priesiley bis auf d. neuesten Zeiten, 
man die Grundlage der Säure nicht in der Stickluft, N 
sondern in der reinen und brennbaren Luft suchen müsse, „18 
und dadurch ward er in seiner vorgefaßten Meinung 
bestärkt, daß das Wasser wirklich schon in den Luftarten 8 
gewesen sey. 
Gegen den Einwurf, daß das Wasser nicht durch | 
Vereinigung des Sauerstoffs mit dem Wasserstoffe . 
entstehe, sondern schon vorher in den Gagarten enthals | 
fen sey , und bloß durchs Verbrennen abgesondert : 
werde, antworten die Antiphlogistiker auf folgende 4 
Art: das aus der Verbrennung der beyden Gagarten = 
erhaltene Wasser betrage genau so viel am Gewichte, I G 
als das Gewicht beyder Gasarten vor dem Verbren- + 
nen betrug. Wenn daher das erhaltene Wasser schon =D 
in den Gasarten enthalten gewesen wäre, so müßten | 
Gas und Wasser einerley seyn. Aber dieß streite ges ie 
gen alle Erfahrung; denn zwey Körper , welche ganz j 
verschiedene Eigenschaften besäßen , könnten unmöglich x. 
einerley seyn. hn 
Außerdem gäbe es auch einen Versuch , welcher a 
diesen Einwurf völlig widerlege. Man fülle nämlich Es 
eine mit Quecksilber angefüllte und auf Quecksilber stes “. 
hende Glocke mit brennbarem Gas , bringe einen mes 
tallischen Kalk unter dieselbe , und lasse nachher den M 
Brennpunkt eines Brennglases auf diesen Kalk fallen, 
so wird der Kalk reducirt, sein Gewicht nimmt ab; | 
der Wasserstoff vereinigt sich mit dem Sauerstoffe, der 
während der Reduktion aus dem Kalke sich entwickelt; 
es entsteht eine beträchtliche Menge Wasser, und die 
Glocke füllt sich mit Quecksilber an, zum Beweise, daß 
das brennbare Gas absorbirt worden ist. Das Ges 
wicht des erhaltenen Wassers beträgt weit mehr, als 
das
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.