178 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten,
fungen der zweyerley Arten des Dunstes seyen außerors 4
dentlich von einander verschieden. es
Gegen diese von Parrot aufgestellte Theorie has pow
ßen. Böckmann und Wrede nicht unerhebliche Eins ul
würfe geinacht. %
Wrede *) bemerkt , daß Parrot's Theorie 7
zwar etwas Wahres zum Grunde liege 3 allein bey y
dem allen seyen doch viele von ihm aufgestellte Behaups |
tungen sehr wenig sc<lußgerecht, und der ganzen Theos
rie fehle es an gehöriger Bestimmung der einzelnen
Säße, so wie manchen Begriffen an der nöthigen Bes
stimmeheit. Dieß lekßtere treffe z. B. den Unterschied,
welchen er zwischen physischer und chemischer Auslösung |
des Wassers macht. Ohne den Thatsachen zu nahe |
zu treten, worauf er diesen Unterschied gründet, scheine N
es doch, als wenn er den Sauerstoff sowohl, als den Jude!
Wärmestoff in seinen Einwirkungen auf das verduns
sende Wasser zu isolirt betrachtet habe. Es sey gar | S
nicht wahrscheinlich, daß der sogenannte freye Wärme uv
stoff bey dem chemischen Ereignisse in der Atmosphäre Be
so zanz und gar keine Beziehung auf das Sauerstoff? vm
gas, und umgekehrt haben sollte, oder daß er so ganz ist
frey und unabhängig von beständigen Affinitätsvers ba
hältnissen wirken könnte, Schon ganz alltägliche Ers vun
fahrungen müßten uns auf die Vorstellung binfähren, jet)
daß das , was wir Wärmestoff nennen, eine srege UD
Materie sey, deren Wirkungen von dem sie jedesmal R
umgebenden Mittel eben sowohl , wie die Krastäußes 2]
rungen irgend einer andern Substanz, ehemisch modi» jen
ficire werden. Vom Rauche sey es z. B. bekannt, bell
daß er durch Wärmestoff gehoben werden müsse, wenn 2)
er
0) Gilbert's Annalen der Physik. B. XU, S,. 354 f-