214 V.Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten,
delt hattes seine Gegner haben zwey verschiedene Ers
Flärungen , entweder durc) Erkältung , die einen Nie- 4
derschlag des in der Luft aufgelößten Wassers bewirkt, u
oder durch Wassererzeugung aus Oxygen und Hydro» pl
gen. Die erste dieser Erklärungen ist offenbar unzus m
reichend , weil bey dem Phänomene die Luft schon sehr m?
kalt war, da sie sich fürs Hygrometer sehr trocken tt
zeigte, und eine so übermäßige Erkältung , als zu 7
Niederschlagung einer solchen Menge Wasser erforder ql!
lich gewesen wäre, gar nicht bemerkt ward ; die zweyte W;
Erklärung ist zwar etwas anders modificirt, als die eu
de Lücsche, im Wesentlichsten läuft sie aber ja ebens iL 8
falls auf eine Zerseßung der Luft hinaus , in der das 0]
Oxygen und Hydrogen vorher enthalten waren. Also (ja
Wird ja die Zerseßung dessen , was bis dahin Luft war, Ü
von beyden Seiten angenommen. Die Antiphlogisti- OÖ?
ker wollen nur Bestandtheile und Verhältniß derselben seht
nach Maaß und Gewicht anzeben , da hingegen de seul
Züc bescheiden gesteht, daß sich seine Kenntnisse nicht nen
so weit erstrecken. Was den zweyten von der Unvolls vin
kommenheit der Meteorologie hergenommenen Einwurf
anlangt, so soll wan doch wohl nicht unstreitige Beobs
g<tungen des Meteorologen darum verschweizen und Ge
unterdrücken , weil sie der antiphlogistische Chemiker ye
Mit seinen? Systeme vicht vereinigen kann ? Man ges |
stehe doch lieber , daß unsere ganze Naturlehre aus q
Bruchstücken besteht , die der menschliche Verstand (
noch nicht zu einem gleichförmigen Ganzen zu verbinden
weiß. Was die chemischen Experimente im Kleinen j
erklärt, ist doch darum noch nicht so ausgemachte eins fü
zige Wahrheit, daß es gar nicht mehr erlaubt wäre,
Zweifel dagegen aus meteorologischen Erscheinungen zu
erheben.
Nach