218 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten,
warum Gold in Königswasser aufgelößt sich nicht an 2
einen Stab Eisen hängen kann, so lange es in jener mn,
Berbindung steht. Durch diese Verwandtschaft der V4
Luft zum Wasser kann demnach eine ungeheure Menge WR
Wasser in die Atmosphäre aufgenommen werden, ohne! (al
daß uns das Hygrometer von der Gegenwart desselben] m
Gelehrte. Wächst diese Ziehkraft der Luft, so muß 8
das Hygrometer zur Trockenheit gehen; und uimmt sie
ab, so muß es Feuchtigkeit zeigen, wenn gleich die
Temperatur dieselbe geblieben ist, Ueberhgupt scheint '
es, als ob die Veränderung der Temperatur am wes Jul
nigsten zum Niederschlagen des Wassers in der Lust ut
Beytrage. Höchstens können dadurch leichte Nebel, T
aber keine Plaßregen und Wolkenbrüche erklärt werz bind
den. Man muß sich nämlich vorstellen, daß außer (0
den Wasserdünsten , welche die Luft durch ihre Anzies an
Hungsfraft in sich aufnimmt, auch noch Wassercheils so
chen, zumal wenn die Ausdünstung stark ist, mechas ut
nisch in die Atmosphäre erhoben werden durch die spes ser |
Ieifische Leichtigkeit, die sie durch den mit ihnen vers el
bundenen Wärmestoff erhalten. Nur dieses Wasser ze
scheint durch eine Aenderung der Temperatur aus der (it
Luft niedergeschlagen werden zu können 3 sobald näms Et
Jich die Dunsibläschen jenen Wärmestoff abzuseßen ges fi
nöthigt sind, folgen sie ihren eigenen Ziehkräften , und NN
vereinigen sich in merkliche Tröpfchen oder Bläschen, Ty
und trüben die Luft, aber wegen ihrer ungleich gerin! 9
gern Menge scheint dadurch kein Regen entstehen zu 8
können. Auch hat de Lüc gezeigt, daß in keinein 0
Falle sich vor einem starken Regen eine so beträchtliche DB
Veränderung der Temperatur in einer Luftschicht ers Ni
eigne, daß dadurch der Regen erklärt werden könne,
Cs muß demnach der aus der Luft niederfallende Regen M
auf eine von der Temperatur unabhängige Art erklärt 4
mgßh werden;