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| 2, Besondere Physik. e. von Wasser. . 219
werden; und das wird geschehen , wenn wir anneh»
men , das zur Bildung eines Regens erforderliche
Wasser rühre von der unzleich größern Menge von
Sasertheilchen her, welche nicht auf obgedachte mes
chanische Art, sondern durch wirkliche Verwandtschaft
mit der Luft vereinigt waren, durch kein Hygrometer
angezeigt warden, und bloß durch eine Berminderung
dieser Verwandtschaft, oder Ziehkraft, sich aus der
Luft präcipitirten. So kann demnach bey vermehrter
Ztehkraft der Luft das Wasser , ohne übrigens seine
Matur zu ändern , an der Basis der Atmosphäre Mo-
*. nate lang verdunsten , und als Wasser sich mit der
. M Luft verbinden , ohne im. Zustande dieser innigen Bers
a bindung irgend auf das Hygrometer wirken zu köns
(ne nen; und so kann demnach auch das Hygrometer in
as einer Luftschicht große Trockenheit zeigen , und dennoch
) ng so viel Wasser in ihr enthalten seyn, daß, wenn die
50 Luft in dieser Schicht schnell ihre Ziehkraft zum Wass
wn ser verliert , Feuchtigkeit entstehen, Plaßregen und
4 IWolkenbrüche sich ergießen können , indem alle angren?
Nur S zende Luft in dem Zustande der vollkommensten Trockens
per heit, nach der Anzeige des Hygrometers, bleiben kann,
mm | So lange die Ursache dieser Verminderung der Zieh?
sof Fraft in jener Lustschicht fortdauert, wird beständig
: Zi IGasser abgeseßt , und an die Stelle des abgeseßten
m ds von den rings herum befindlichen Schichten immer
11.10 wieder Luft zugeführt , die in dieser Schicht ihr Wass
ß ser abseßt, bis endlich die Ursache jener Verminderung
der Ziebkraft aufhört, und alles wieder in den vorigen
, Stand kommt. Begreiflich kann dann das Hygromes
| ter auch wieder Trockenheit, wie zuvor , zeigen, und
; das Wunderbare, das de Lüc in den Phänomenen
| des Regens fand , wird solchergestalt nicht mehr uners
s klärbar seyn, sich auch sehr wohl mit der Ausdäns
| ausiungs