Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 8. Band)

222 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten, 
Hube") selbst erklärt die Entstehung des Res 
gens auf folgende Art: die Elektricität, welche bey 
der Entsiehung der Wolken so wirksam ist, ist auch 
die vornehmste Ursache der Erbaltung derselben. Dar 8 
durch werden die Blägchen aufgeschwellt , und in de 
gehöriger Entfernung von einander gehalten, Aber wi 
die Wolken verlieren ihre Slekiricität nicht allein bey ; 
der Berührung mit den Bergen, sondern auch schon 
in einer gewissen Entfernung von. der leitenden Erde, 
da die Luft ba!d mehr, bald weniger, aber doch immer “: 
etwas leitend ist. Sobald dieser Verlust beträchtlich Nl 
genug ist, so fließen die Bläschen der Wolken so stark if! 
zusammen, daß sie in Tropfen herunterfallen. Wie pads 
sehr viel der Verlust der Elektricität zu dem Regen wild 
beyträgt , sehen wir besonders bey den Gewittern sehr Ker 
deutlich. Wenn die Gewitter auch ohne Regen ans fah! 
fangen, so regnet es doch zuleßt gewiß, wenn nur ver 
das Bliken lange genug anhält, und der dadurch vers tü 
ursachte Verlust der Elektricität groß genug wird, v 
Auch fallen gewöhnlich die heftigsten Plaßregen aus G 
den Gewitterwolken, und mehrentheils regnet es kurz iw 
vor oder nach einem heftigen Donnerschlage viel siär- wi 
fer als vorher, weil die elektrische Materie, noh ehe vit 
sie in einen Funken austritt, schon anfängt, in Menge " 
durch die Luft zu dringen, 6 
Oft bezieht sich der Himmel bey Tage nach und 
nach , aber es fängt erst in der Nacht an zu rege ; 
nen. . Diese sehr gemeine Erscheinung läßt sich leicht H 
daraus begreifen, daß die Wolken sich des Abends tiefer | 
gegen die Erdfläche senken , und daß die untere Lust N 
? 
bey 4 
m) Vollständiger und faßlicher Unterricht in der Natur» . 
lehre, B. 11, S. 223 und 241 f.
	        
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