254 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten,
unternahm es daher , in den Jahren 1771, 1772
und 1774 auf die Reifgestalten ebenfalls einige Aufs ham;
merksamkeit zu wenden, und Zeichnungen davon zu hand
machen. Seinen Beobachtungen zu Folge besteht der (4
Reif, so wie der Schnee, aus sehr kleinen Eisnadeln, snd
welche oft regelmäßige , oft aber auch sehr unregels da
mäßige Gestalten bilden. Die unendlich mannigfaltis zu
gen Verschiedenheiten in den Formen schienen nicht als dy!
lein von den Körpern, an welchen der Reif entstand, pi
sondern auch von der Art und Weise, wie der Neif mi
entsteht, abzuhangen. Nach ihm scheint der Reif zu aw
entstehen : 1. von Dünsten, welche vermittelst kalter nig
Luft in verschiedene Krystallisationen verwandelt wers
den, mit welchen die Oberflächen der Gewächse bedeckt a
werden. 2. vom Nebel, welcher nahe bey der Erde
sieht und die Körper überzieht, wenn plößliche Kälte 4
dazu kommt, wodurch die wässerigen Theile in Eis 5
verwandelt werden, das sich wie ein feiner und dünner |
Schnee meist an einer Seite derselben seßt. Die M
Figuren , welche von den Dünsten und dem Nebel ents u
stehen , fallen sehr verschieden aus 3 außerdem zeigen En
sich die sechseckigen Figuren meist bey der sirengsten 1]
Kälte und bedecken die Aeste der Bäume rund herum, "
aber die Figuren vom Nebel seßen sich an die Seite, 5
wo der Wind herkommt und in gelinder Kältez diese E
wachsen geschwind , und oft in einer Stunde , wohl in y
kürzerer Zeit, Überziehen sie kleine Körper 3 aber mit .
den Figuren von den Dünsten geht es langsamer. 3, |
Von Augsdünstung der Gewächse oder dem Thaue, ;
welcher des Nachts aus den Gewächsen schwißt. Auch bj
hier fand er die Figuren an denselben Gewächsen fast |
in jeder Nacht verschieden. Z
Bon