266 V. Von Priestley bis aufd. neuesten Zeiten,
drey Grundbestandtheile der Vegetabilien mit einander TN
im Gleichgewichte stehen , so lange die Tewperatur [
die gewöhnliche bleibe; bey einer Veränderung der Ot
Temperatur aber däs Gleichgewicht gesiort werde, hr]
- Hiernach sind also die Wirkungen der Weingähe 4
rung Folgende: der Zucker werde in zwey Theile ges v
trennt, der eine Theil, nämlich der Sauerstoff, vers W:
binde sich mit einem Theile. des Kohlenstoffs zur Koh» |
lensäure , der andere Theil des Kohlenstoffs, dem der :
Sauerstoff entzogen sey, verbinde sich mit dem. Was« %
serftoff, um den Weingeist oder- Alkohol zu erzeugen,
so daß, wenn es möglich wäre, die Kohlensäure mit
dem Alkohol zu verbinden, wieder Zucker entstehen WW,
müßte. Uebrigens sey noch zu bemerken, daß der (an!
Wasser - und Kohlenstoff nicht im Zustande eines Oels hält
sich im Alkohol befänden, sondern sie siud noch mit nod
einem Antheile Sauersioff verbunden , der sie mit dem der
Wasser mischbar wache. Die drey Bestandtheile, der tun)
Sauer, Kohlen und Wasserstoff, befänden sich hier in nid!
einer Art von Gleichgewicht, welches auch ausgehoben übe
werde , sobald man sie durch ein: glühendes Glas» dr!
oder. Porzellanrohr streichen lasse, wo man Wasser,
IVasserstosfgas , Kohlensäure und Kohlenstoff wier
der finde,
Man glaubte ganz richtig , daß Lavoisier's .
Theorie der Sachenäher"gebracht seyz3 indessen sey sie '
doch noch Schwierigkeiten ausgeseßt, - Zuerst bleibe
das Faktum unerklärt , wie gährende Substanzen any .
dere „in Gährung bringen"können ,' uhd warum die N
Zuckecaufiösung für sich allein gar nicht in. Gährung |
komme. Außerdem batte Hr. Chäptal entdeckt,
daß die Kohlensäure allein als GSährungsmittel dienen
könne. * Diese Entdeckung" lasse sich aber- mit Lavoi-
sier's