354 4. Zeitalter von Paracelsus.
manche andere, durch einen Zufall gemacht ift; ein
Glasmacher von der Platte, einem damals sächsischen
nun böhmischen Bergorte , der auf der-Culenhütte bei
Neudek arbeitete, Christoph S< ürer, kam auf den
Einfall , die schön gefärbte Kobolterze, die er von
Schneeberg gebracht hatte, in seinem Ofen zu versus
c<en, und bemerkt, daß sein Glas davon eine schöne
blaue Farbe bekommt; anfangs bereitete er dieses blos
für die benachbarte Töpfer , weiche es zu ihrer Glasur
gebrauchten 3 aber bald kommt es als Handelsware
nach Nürnberg und selbst nach Holland ; hier wuste
man diese Crfindung besser zu schäzen und zu nüzenz
denn bald-darauf kamen Holländer nach Neudek , um
die Verfertigung desselbigen auszuforschen, bewogen
den Erfinder durch grose Versprechungen, nach, Magdes
burg zu ziehen, wo er quch eine Zeit lang aus schnee-
bergischen Erzen sein blaues Glas bereitete , aber bald
wieder zurükzog, und zum Malen des Glases zuerst
eine Handmühle mit einem Schwungrade , nachher
aber eine Wassermühle anlegte. Damals wurde der
Centner dieser Farbe zu achthalb , und in Holland, wo
um diese Zeit schon acht dergleichen Farbemühlen gewe
sen , welche die Erze geröstet von Schneeberg in Ton-
nen erhielten , und in Absicht auf das Malen viel bes:
ser eingerichtet gewesen zu sein scheinen , zu funfzig bis
sechzig Gulden verkauft"): Durch diesen ergiebigen
Gebrauch von reichlich vorfallenden Erzen, die man
sonst nur auf den darinn stekenden und bei schwacher
Hize auszuschinelzenden Wismuth nüzte, und denn
unter dem Namen von Wismuthgraupen als unnüz auf
die Halden warf, und die nun unter vortheilhaften Be-
dingungen von den Holländern aufgekauft wurden,
fam
b) I. Beckmann Beytr. zur Geschichte der Erfindungen,
5 u. S. Zi zue Geschich Erfindung