404 2. Zeitälter
schweig -Lüneburgische' Länder ") hatten ihre Apothe-
Fertaxe.
Die Aerzte blieben aber auch in diesem Zeitalter
nicht blos bei dieser Anwendung der Chemie auf ihre
Kunst stehenz. sie wandten sie insbesondere sehr vortheil-
haft auf zerichtliche Fälle und medicinische Policei an,
wo oft nur sie allein zuverläsigen Ausschus verschaffen
Fann ; das hat im Zusammenhange vornemlich Jonath.
Dav. Gundelach ?) gethanz man wurde auf die
mannigfaltige sowohl absichtliche Verfälschungen , als
zufällige Verunreinigungen von Nahrungsmitteln und"
Urzneien aufmerksamer , und suchte in 'der Chemie
Mittel auf, durch welche sie entdeckt, und , wenigstens
die leztere, verhütet werden konnten.
Der ulmwische Arzt Eberh. Gs > el war einer der
ersten, der den grosen Schaden, welchen die frevelhafte,
Bersüsung des Weins durch Silberglätte anrichtet,
augenscheinlich darstellte *), Joh. BWict. Jäger-
schmid), Udoar '), Brunner"), Reusetl*),
Co-
Pharmacenutici Auftriaco - Viennenfsis formata et Pracpa-
rata. Latine et Germanice. Vindob, 1765. fol,
0) Stade. 1765. 4-
p) Brauiüschweig. 1764- 4-
q) DisM. praes. H. Fr. Delio primae lineae chemiae forensis.
Erlang. 1771. 4.
r) Miscellan. Acad. Caes. Natur. Curios. Dec. III. Ann. 4«
PFrancof. et Lips. 1697. 4. obs. XXX. und curieuse Bes
schreibung des a. 1694, 1695, 1696 durch das Silber?
glätt versüssten sauren Weins und der davon entstande-
nen neuen und vormals unerhörten Weinkränkheit.
Ulm. 1697. 8.
3) Der in denen durch die Silberglätte bestrichenen Weis
nen verborgene, nun aber entlarvte Mercurius, Ulm.
1699,