G:> -2'Zeitalter
"Marggraf war 1759 zu Berlin-gebohren, und
legte den ersten“Grund seiner ausgezeichneten Geschick-
lichkeit bei seinem Vater (Henn. Chru:.), der daselbst
Apotheker wär; erweiterte seine Sinsichten in der Schu-
le Neumanns) nachher zu Frankfurt , Strasburg, |
Halle und Freyberg, und kam mit Kenntnissen alex
Art bereichert in seine Vaterstadt zurück: Seine Lieb?
lingsneigung zog ihn unter allen Wissenschasten, deren ;
Kenntnis ihm sein «Beruf zur Pflicht machte, mit un? c
gufhaltsamer "Gewalt zur'Chemie hin , und erleichterte '
ihm die grose“Fortschritte, welche er in: viesem Felde
machte, und die jedem andern ein unwiderstehlicher
Reiz gewesen wären, sich zum Stifter eines neuen Sy-
stems aufzuwerfen; aber seine Bescheidenheit war so
gros, sein Gefühl für Wahrheit, die er durch eine
nur irgend kühn scheinende Folgerung zu verlezen
fürchtete, so-zart / daß er oft auch da, wo, vollends
bei der glücklichen oft neuen Wahl seiner Versuche, bei
der lichivollen Ordnung, in welcher er sie vornahm und
ausstellte, und bei der seinen meisten Borgängern so
fremden Offenheit und Deutlichkeit , mit welcher er sie
beschrieb , selbst dem unbefangensten Leser die Folgerun-
gen ganz natürlich aus den Versuchen zu fliesen schei:
nen, sie zu ziehen. Bedenken trug" Seiner shwächlichen
Gesundheit ungeachtet arbeitete er rastlos in den. ver-
schiedenen Fächern dieser Wissenschäft, und beschlos,
von Seiten seines Charakters eben so geschäzt , als
von Seiten seiner Einsichten, im Sommer 1782 sein
- thätiges Leben. ,
Zu Frankfurt an der Oder untersuchte der Lehrer
Karl Aug. v. Bergen den Rus"), und that Vorschlä-
-ge
a) Hist. de PAcad, des Scienc.. et Belles Jettres ,de- Berlin.
Ann. 1756. S. 20 2c. ins Teutsche übersezt in seinen
Chym, Schriften, Th, & vr, XIX; 'S- 325 = 3394 '
134)