704 I]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
Erfindung ward immer stärker in ihm rege, und diese
Gabe leitete ihn vor allen Dingen wohl auf Jdeen
zur bessern Bereitung der Nahrungsmittel, die
bisher so unvollkommen gewesen waren.
Schon vor Moses Zeiten hatte man aus Ges
kraidefrüchten Mehl zu machen und Kuchen zu backen
gelernt. Man mußte also schon Mittel erfunden has
ben, die Getraidekörner zu zerkleinern , oder in einem
zermalmten Zustande darzustellen. Diese Mittel was
ren freylich simpel und unvollkommen , und blieben es
auch noch lange. Ein Gefäß oder Mörser (oAzos,
pila) nahm die (gedörrten) Getraidekörner auf, und
mit einer Keule (v7egoy, pillillum) zerstieß man sie.
Mörser und Keule waren anfangs vermuthlich da, wo
ihre Flächen die Körner trafen, glatt und ohne Ver-
tiefungen; aber mit der Zeit wurden sie mit Rinnen
oder Kerben versehen 3 denn dadurch brachte man das
Zerstoßen weit leichter zu Stande. Nach und nach
sah man sogar ein, daß das Zerreiben viel vortheil-
hafter als das Zerstoßen sey. Man gab deßwegen
der Keule in dem Mörser eine drehende Bewegung.
Dieß konnte am besten durch eine Kurbel geschehen,
die an dem Sriele (einer Art Welle) der Keule saß,
und von Menschen, fast so wie unsere Kaffeemühlen,
im Kreise herumgeführt wurde *),
“Die Handmühle (mola trusatilis, versztilis,
manvuaria), freylich von noch sehr unvollkommner Eins:
richtung , war also nun erfunden. Man führte sie
wahrscheinlich bald in jeder Haushaltung ein und hielte
da sehr viel guf sie ?). Weiber , vornehmlich Sclas
vinnen
7) Plinius, Lib.18, cap. 10: == Gellizus , Lib.1I[. cap. 3.
2) Moses, Buch 5. Kap. 24. S. 59. der Ueberseß. von
Michaelis. == Vergl. m. I. Be>mann's Beyträs
gen