106 I]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen,
allmählich ein, wie rathsam es sey , die edlern Kräfte der!
des Menschen möglichst zu schonen, und sich da uns zer
vernünftiger Thiere zu bedienen, wo diese statt der (pr
Menschen gebraucht werden konnten. Man machte de!
die Keule (8. 1.) viel schwerer, und gab ihr statt der sche
Kurbel eine Deichsel , vor die man Pferde oder Och» voll
sen, oder auch wohl Esel spannte. Diese Thiere führ? in
ten die Keule, welche das Getraide zermalinte , stets lief
im Kreise herum, indem sie selbst ununterbrochen in fere
einem und demselben Cirkel herumgingen. Dabey Do
waren ihnen, wie dieses auch noch heutiges Tages Ra
geschieht, die Augen zugebunden *).
- Aber auch Stampfmühlen gab es zum Zer- get
malmen des Getraides, die von Pferden und andern Ke
Thieren in Bewegung geseßt wurden 7). Und wer zel
weiß, ob diese oder die Zerreibungsmühlen damals an
die wichtigste Rolle spielten ; wer weiß , ob nicht auch 6
das Pistrinum zu demselben Gebrauch Stampfer ge- Ar
führt hat, obgleich es mit der Hand getrieben wurde. as
Man hatte also shon Roßmühlen (Molae ?
iumentariae, asinariae), deren Wirkung beträchtlich A
größer als der Essekt der Handmühlen war. Aber fo!
konnten diese Roßmühlen feinen höhern Grad der TD
Bollkommenheit gewinnen, als den, worauf man sie iim
gleich anfangs erhob? Gewiß einen viel höhern. de
Und dieß geschah in der Folge auch wirklih. Die
Keule erhielt eine zweckmäßigere, anfangs wahrschein
lich kegelförmige Gestalt und einen bequemern Behäls
fer, worin sie umgetrieben wurde. Aber. mit der t
Zeit schaffte man die Keule in einen großen schweren
walzenförmigen Stein um, der auf einem an-
"dern
Ss) Apuleji Metamerph, Lib. 9.
7) Caro, de Re Rustica. cap, 10.