110 11. Abtheil. Gesch. d. mechan, Bereitungen.
derselben 13). Gezahnte Räder und Getriebe, (tym-
pana dentata) die mit der Welle des Wasserrades (ro-
tas) in Verbindung geseßt sind , leiten die Bewes
gung des Wasserrades bis zu dem Mühlsteine fort,
der das Getraide zermaimt. Wasserräder, die durch
den Stoß des fließenden Wassers umgetrieben werden,
gab es damals auch zu andern Zwecken, namentlich
zu dem Ausschöpfen des Wassers aus gewissen Grüns
den. Die Verbindung solcher Wasserräder mir deg
nöthigen Vorrichtungen bildete diesogenannten Sch 6p fs
mühlen, die in der Folge sehr oft mit Getraidemüh-
Jen verwechselt wurden.
' Die VWassermühlen haben heutiges Tages noch
nicht einmal alle Hand : und Noßmühlen verdrängt,
viel weniger in den damaligen Zeiten, wo Wasser-
mühlen noch zu den außerordentlichen Anstalten gehör2
ten. Sobald , selbst nach den Zeiten Augusts,
Pferde und Ochsen den Mühlen entzogen wurden, so
entstand ein Brodmangel, den die wenigen Wasser-
mühlen nicht abhelfen konnten. Am Ende des dritten
Jahrhunderts hörte man erst auf, die Handmühlen
von Sclaven treiben zu lassen, und von dieser Zeit
an wurden der Roß: und Wassermühlen immer meh-
rere. In Klöstern gebrauchte man die HZandmühlen
noch mit am meisten. Mönche drehten sie, und ver-
danften ihnen eine gute Leibesbewegung auf wohl vers
zehrte Mahlzeiten.
S. F-
Deffentliche Wassermählen kommen erst am
Ende des vierten Jahrhunderts vor. Site erhiel-
ten durch höhere Befehle Schuß und gute Ord-
nung
13) Yirwpwii Architefura, Lib, X. cop, 10.