Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

IT8 I], Abtheil. Gesch. d. mechan, Bereitungen. 
- Neuer sind die sächsischen Beuteltuchwebereyen 
in Thüringen, im Erzgebirge und im Neustädtischen, 
wo Beuteltuch von Nro. 12 bis 20 verfertigt wird. 
Mit den leßtern Nummern werden die feinern Sor- 
ten bezeichnet, welche man nur in Mühlen braucht, 
die starkes Wasser haben. Im Neustädtischen Kreise 
ist der Hauptsiß dex Webereyen zu Münchenberuss- 
dorf , wo 20 Meister damit beschäftigt sind 24). | 
Auch zu Eisenberg im Altenburgischen wird viel 
Beuteltuch verfertigt. Die Naumburger Manus- 
fakturen haben jeßt gänzlich aufgehört 27), obgleich 
sie sonst mit ziemlichem Vortheil betrieben wurden. 
Gera im Voigtlande hat ebenfalls noch Beuteltuch- 
webereyen aufzuweisen. Eben so Potsdam und 
Berlin, in welchem leßtern Orte sie von der ge 
sammten dasigen Judenschaft unterhalten werden, ' 
: Zu t2yon und zu Rheims wurde schon seit 
mehreren Jahren Beuteltuch aus roher Seide 
gemacht. In den leßten Jahren des achtzehnten Jahrs 
hunderts verfertigten auch die Seidenfabrikanten A ns 
dre Simonund Comp. zu Köpnick in denPreußi- 
schen Landen disseits der Weser seidenes Beutels- 
tuch. Sie erhielten dafür auf fünf Jahre ein Prio 
vilegium, Aber bis jekt ist das gewöhnliche wollene 
Beuteltuch noch nicht sehr durch das seidene verdrängt 
worden; 
„. Vor ohngefähr zwanzig Jahren erfand der Ame- 
eikaner Oliver Evans zu Philadelphia eine 
neue 
26) Sächsische Provinzlalblätter vom Jahr 1809. Nos» 
vember. 
37) C. G. Rössfig, die Produkten - Fabrik - Manufaktur- 
und Handelskunde von Chursachsen 2c- Th, 11. Leipzig 
1804. 8. S. 270.
	        
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