Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

1. Bereitung der Nährungsmittel. 119 
: neue Art Beutel , welche er Rollbeutel nannte, 
Diese Beutel.bestehen aus hohlen von Drath gefloch? 
tenen Cylindern , welche mit Beuteltuch überzogen 
sind, und an einer besondern Welle stecken. Die 
Cylinder sind etwas unter den Horizont geneigt und 
haben. einen schnellen Umschwung. Am höhern Ende 
läuft das gemahlne Getraide hinein, und am niedris 
gen Ende kommen die Hülsen und das Grobe, wels 
<es nicht durch das Tuch ging, wieder heraus. Diese 
Rollbeutel sind dem Zerreißen nicht so leicht ausge- 
seßt, als die gewöhnlichen Schütrelbeutel; ihre Bes 
wegung ist weniger schwer, und Mühlen, die mit 
denselben versehen sind, machen kein so betäubendes 
d Geklapper , als die gewöhnlichen Kornmühlen. In 
28 unserm teutschen Vaterlande hört matz noch nichts von 
der Anwendung dieser Rollbeutel. 
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es Daß das Abkühlen des gemahlenen Getraides 
" vor der Beutelung sebr vortheilhaft sey, ist eine Er- 
is fahrung, auf die man erst in den leßten Jahren des 
[9 achtzehnten Jahrhunderts Nücksicht zu nehmen anges 
is fangen hat. Der geschickte amerikanische Müller 
e Evans (b.8.) hat in dieser Absicht einen sinnreichen 
Mechanismus erfunden. Wermöge einer vertikalen 
langsam sich umdrehenden Welle mit schief stehenden 
Flügelchen wird das Mehl ausgebreitet , durchges 
. pflügt , spiralförmig fortgeschoben und nach einer be- 
: stimmten Gegend hingetrieben. 
Wie viel auf eine gute Wahl und Einrichtung 
der Mühlsteine selbst ankömmt, um in einer schick: 
? lichen Zeit das beste Mehl zu erhalten , wußte man 
freylich schon längst. Aber erft in der leßten Hälfte 
des achtzehnten Jahrhunderts ist hierin die Müllers 
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