122 11, Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
härtet aber soll sie dem härtesten Steine gleichen und
alle Eigenschaften vorzüglich guter Mühlsteine be-
siken 39),
ß. TO.
Viel reiner fällt das Mehl aus, viel feinere
Sorten befömmt man, und viel vollkommner werden
die Mehltheil<en aus der, Kleye geschieden, wenn
man das Getraide, vornehmlich den Weißen, nicht
auf einmal ganz klein mahlt, sondern erst die Mühl-
steine etwas weit, hernach weniger weit von einander
stellte, Schrot und Mehl öfter wieder auf-
schüttet und durch Beutel von verschiedener Feinheit
siebt. Auf solche Art bekömmt man verschiedene
Mehlsorten , in der Kleye bleiben nur wenige Mehl-
theile sißen, und bey dem Mahlen selbst kann sich das
Mehl nicht so sehr erhißen, als sonst. Diese Me-
thode ist von den Teutschen schon seit. undenklichen
Zeiten ausgeübt , sogar von. den Nömern schon ge-
kannt, aber von den Franzosen erst in den lekßten Jah-
ren des achtzehnten Jahrhunderts als eine neue Ent»
deckung unter dem Namen mouture &conomique ans
gepriesen worden. Am Eude des sechszehnten Jahrs
hunderts existirte schon eine teutsc<he Beschreibung von
diesem Verfahren Getraide zu mahlen 3?), Das
wuße
30) Repertory of Arts and Manufa&ures. Vol, VII. Lon-
don 1797. 8. P+ I.
3x) Bericht vom Brodbacken , fundiret und gerichtet auf
die Substanz, Natur , Eigenschaft und Gütigkeit des
Fruchtwachs , « - . gestellet durh Sebaldum Müller,
Bürgern zu Königsberg in Preußen, Leipzig 1616. 4. =
Arcana et curiositates oeconomicae , d. i. curieuse Heims
lichfeiten betreffend die Haushaltung , zusammengetragen
von > avid Matern, Amtsverwalter zum Löwenberge«
1706. 8.