124 I Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
kaufen und aus derselben dur< Nachmahlen das rück?
ständige Mehl zu scheiden. Vorzüglich in-theuren
Zeiten, z. B. im Jahr 1709, war man auf. allerley
Wortheile bedacht, das Getraide möglichst zu -nußen.
Man wahlte die Kleye noch einmal, und man erhielt
eben so viel und fast eben so schönes Mehl daraus,
als aus deim gauzen Waißen selbst. Diese Vortheile
Fonnten die Müller nur eine Zeitlaug für sich behalten.
Im Jahr 1760 sollen sie zuerst durch die freywillige
Anzeige eines Müllers bekannt geworden seyn. Und
nun lebte eigentlich erst die Kunst auf, ' die man
mouture &conomique nannte , welche in Frankreich
sehr viel galt, und da als eine der wichtigsten Ver-
besserungen der Müllerkunst angesehen wurde 3).
Der Bäcker Malisset, der Mehlhändler Buquet
und mehrere Andere erboten sich öffentlich, diese neue
Kunst, wodurch man noch einmal so viel Mehl aus
dem Getraide erhalten konnte, allen Müllern zu leh-
ren. Und wirklich schite auc< die Regierung in die:
ser Absicht den Buquet im Jahr 1764 nach Lyon,
im Jahr 1766 naß Bordeaux, im Jahr 1767
nach Dijon, und im Jahr 1768 uach Mondidier,
während in Teutschland die ganze Sache schon etwas
Altes war. = Die Franzosen haben die Kunst her-
nach in mehreren gedruckten Schriften bekannt ge-
macht 35); und Buquet selbst will sie noch vervoll:
fommo»
34) Histoire de Ja vie privee des Francois, par M. Le
Grand d' Aussy, Paris 1782. 8. Vol.Tl. p. 50.
35) Memoire sur Jes avantages de Ja Mouture economi-
que, par. B, Dijon 1769. 8. =- Manuel du meunier,
et charpentier de moulins, ou traite de Ja Mouture
Cconomique, redige sur les memoires du Sr. Cesar
Buguer , par Mr. Beguilletr, Paris 1775. 8. = Drais
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