126 Il. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
ausfallen, daß es beym Aufbewahren sehr leicht vers
darb. Schon Plinius scheint dieses gewuße zu
haben 3?). Und doch haben viele neuere Müller
und Bäcker in ihrer Unwissenheit das Gegentheil ges
glaubt, und jene falsche Methode zu ihrem Schaden
ausgeübt. Vor 30 Jahren machte der teutsche Müh»
lenmeister Füllmann von Neuem auf die Schädlich»
keit des Anfeuchtens durch seine Druckschrift aufmerk:
sam 29). Andere folgten seinem Beyspiele 41),
Aber es half nur bey den Klägstenz denn Borurtheile
bey Teutschen auszurotten hält oftzsehr schwer. Ein
vorsichtiges mäßiges Anfeuchten vertheidigen heutiges
Tages selbst die geschicktesten Männer noc< , weil dies
ses bey den feinsten Mehlarten , wie bey dem Franks
furter, Augsburger und Ulmer Spelzmehle geschieht.
Mir aber wollen die Vortheile davon demohngeachtet
nicht einleuchten.
Ueber das beste und vortheilhafteste Mahlen des
Getraides hat man vorzüglich in neuern Zeiten schöne
Regeln aufgestellt, die aus genauen Beobachtungen
und Untersuchungen hergenommen sind. Müretr hat
sich besonders durch Aufstellung solcher Regeln ver-
dient gemacht, die noch immer der stärksten Beherzi-
gung werth sind 2?), Auch Hahn hat über das
Mah-
32) Plinius. Lib. XVIIL cap. 9.
40) I. C. Füllmann, Erfahrungen von der Behands-
lung des zum Vermahlen bestimmten Getraides, Leipzig
1778. 8. SO. 31
+1) Malouin's Bäcker - und Müllerkunst: nach der teutz
schen Ueberseßung im Schauplaß der Künste. Th. VIII,
S. 113. = M, C. Hanow's Abhandlung von Ges
traibewaagen ; in den Schriften der Naturforschenden
Gesellschaft zu Danzig. Th. 1. S. 359
42) Abhandlungen und Beobachrungen durch die ökonomis
sche Gesellschaft zu Bern gesammelt. 1773, 8,