132 Il. Abtheil. Gesch .d. mechan. Bereitungen.
die Seltenheiten. Belege vom Daseyn der Wind»
mühlen in Frankreich im Jahr 1105 hat uns Mabile
son durch Mittheilung eines Diploms gegeben 2").
Sichere Nachrichten von Windmühlen in England |
gehen bis aufs Jahr 1143 zurück 59). Für Klöster
besonders wurden diese Maschinen angelegt, und zwar '
alsdann, wenn das Lokale" die Erbauung einer Wafo- !
sermühle nicht erlaubte. Als die Windmühlen allges '
meiner zu werden anfingen und immer mehr neue ers :
baut wurden , da versuchten es nicht selten viele Lan?
desherren theils aus Habsucht , theils aus andern Abs |
sichten, die Pläße zur Aufführung der Windmühlen
zu verweigern oder sie mit Abgaben zu belegen. So
wollte das ehemals berühmte Augustiner Kloster zu '
Windsheim in der Provinz Oberyssel eine Winde '
mühle bauen; ein benachbarter Gutgherr aber sekte
sich hartnäckig dagegen, weil er den dortigen Wind
für sein Eigenthum hielt. Der Bischoff von Utrecht,
welchen die Mönche des Klosters um Beystand baten,
machte dem Streite bald ein Ende. Er ließ dem
Gutsherrn fund thun, daß der Wind in der ganzen
Provinz nur allein dem Bischofe gehöre , womit dieser
thun könne, was er wolle. Wirklich gab er auch
dem Kloster im Jahr 1341 die ausdrückliche Erlaubs
niß, an jeder beliebigen Stelle eine Windmühle anzu-
legen 5%). Auf dieselbe Art erhielt die Stadt Har?
' Iem
49) Mabillon , annales ordinis S, Benediä, Tom, V,
Lutet. Paris, 1713. Fol..p. 474-
50). Monasticon Auglicanum five pande&ae coenobiorum,
ed. Londini 1682» Fol, P.1. p« 8106.
51) Chronicon canonicorum regularium ordinis Augustini
capituli Windesemenßfis , aut, Fo. Buschio, Antwerp.
16021. 8. P+ 73»