134 I. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
6,2. 88.
Vom sechszehnten Jahrhundert an wurde Hols-
land recht das Land der Windmühlenz und seit jener
Zeit verdanken wir auch viele Berbesserungen in dem
Bau dieser Maschinen den Holländern , oder vielmehr
den. Niederländern überhaupt. Teutschland hatte
früher eigentliche Windmühlen, als die Holländer
(Ss. 13,). In Holland bediente man sich der Wind»-
flügel anfangs mehr zur Bewegung der Sch öpfy-
mühlen, womit man aus seichten Gründen das
Wasser hinwegschafste. Cine solche. Wind - Schöpf-
mühle war schon im Jahr 1408 bey Alkmar, im
Jahr 1450 bey Schoonhovenund im Jahr 1452
bey Enkhuisen in Thätigkeit gewesen. Die Max-
schine stand auf. einem Flosse, das man nach Willkühr
herumdreßen konnte, weil die Windflügel dem Winde
entgegen gerichtet werden mußten. Wind.- Mehl-
mühlen waren im Anfange des funfzehnten Jahr-
hunderts viel spärlicher da. Bis zum Jahr 1439
befand sich nicht eine einzige derselben in der ganzen
Gerichtsbarkeit von Westzaanen und Kromme-
nie. Man war noch immer genöthigt gewesen, das
Getraide außerhalb der Herrlichkeit mahlen zu lassen.
Im Jahr 1439 gab Margaretha von Burgun-
dien, Gräfin von Hennegau, Hollandund
Zeeland, Frau von Wesifriesland, dem
Gouverneur ihrer teutschen Güter, Gerhard van
Poelgeest, die Erlaubniß , in dieser Gerichtsbar-
keit eine solche Windmühle zu bauen, auf welcher die
GSinwohner das Getraide maßlen lasen mußten. van
Poelgeest behielt diese Mühle nicht lange als sein
Eigenthum; schon im Jahr 1444 verkaufte er sie der
Kirche von Westzaanen und der Kapelle von O ste
zaandam. Nicht weit von dieser Mühle wollten
im