Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

1.58 11. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen, 
mit dem Läufer ruht, muß nämlich“ so schwank oder 
elastisch seyn, daß er durch die Erschütterungen der 
Mühle selbst in eine schwingende Bewegung geräth. 
Er wird dann den Läufer bald erheben, bald nies 
dersinfen und stärker auf das Getraide drücken lasen. 
Dieß unaufhörliche Heben und Sinken des Läufers 
wächst mit seinem abnehmenden Gewicht immer mehr; 
und so rollt er um desto leichter über die ihm vorkom- 
menden Hindernisse hinweg, je mehr er an Gewicht 
verloren hat. Aus diesem Grunde ist es also wohl 
möglich, daß ein abgenükßter Läufer noch eben so viel 
Mehl geben kaun, als ein anderer, der sein- volles 
Gewicht hat. Er liefert aber schlechteres Mehl, und 
deßwegen ist der oft gegebene Rath, das abgenukte 
Gewicht durch einen Aufguß von Gyps wiederherzu- 
stellen , beherzigenswerth. 
14) Die französischen Mühlsteine gehen , besonders 
nach ihrem Umfange hin , viel gedrängter über einans- 
der, als die teutschen Müller es gestatten wollen 3 der 
Fäufer ist konisch ausgehölt , und der Bodenstein ko- 
nisch erhaben, und zwar so, daß die Flächen gegen 
die Peripherie hin sehr nahe zusammengehen. - Diese 
französischen Mühlsteine haben, wie unter andern 
auch Fabre verlangt ?2?), 18 Zoll. Höhe und 5 bis 
2. Fuß im Durchmesser; sie machen nicht über 48 bis 
60 Umläufe in einer Minute. Die besten teuts 
schen, Mühlsteine hingegen haben 10 bis 24 Zoll 
Höhe und 3 bis 5 Fuß im Durchmesser; die Anzahl 
ihrer 
22) Fabre, EMai sur la maniere 1a plus avantageuse de 
Construire les machines hydrauliques et en particulier 
Jes moulins 8 bled, Paris 1783. 4. = Fabre, Ver2 
such über die vortheilhafteste Bauart hydraulischer Mas 
schinen und insbesondere der Getraidemühlen; a. d. 
Franz. übers. von A. F. Lüdicke, Leipz, 1786, 8,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.