164 II. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
Vorschein gekommen. Aber nach diesem Zeitraume
machte man die Entdeckung , daß die Gerinne für
ober - und mittelschlächtige Wasserräder nicht: besser
als nach der Parabel konsiruirt werden können/
weil die Natur bey jedem nach horizontaler Richtung
hin strömenden Wasser diese krumme Linie selbst dazu
anweißt. Auch die Hyperbel und die Ketten?
linie ist wohl dazu , leßtere von dem schwedischen
Mechaniker Polhem *7), aber mit weniger Grund
vorgeschlagen worden. Was die Gerinne zu unter?
sc<hlächtigen Wasserrädern betrifft , so verdient der
Vorschlag des Herrn Parrot *28), sie nach zwey
verschiedenen krummen Linien , nach der Parabel und
nach der Cykloide zu konstruiren, gewiß viel mehr |
Aufmerksamkeit , als ihm bisher zu Theil geworden
ist.- Der obere Theil des Gerinnes sollte, nach seis
ner Meinung, parabolisch seyn3z der untere cycloi-
disch 3 und beyde krumme Linien sollten sich einander
berühren. Die Schwierigkeit , solche krumme Linien
in der Praxis leicht zu konstruiren und die Werkleute
vertraut damit zu machen, ist der Grund , warum
man auf sie bey einem Mühlenbaue oder bey einer
ähnlichen Anlage keine Rücksicht nimmt. Die Engye
länder haben in den neuesten Zeiten ganz eiserne Ge-
rinne zu verfertigen angefangen, und so ist jeßt an ih»
ren Mühlen nur noch sehr wenig von Holz zu sehen
(6 21.>.
6: 25.
57) Schwedische Abhandlungen. Bd. 1V. Hamburg 17350.
8. S. 183 f.
58) Parrot, theor. prakt. Abhandlung über die - Bes-
serung der Mähiräder." Nürnberg 1795 8. S.57 f.;
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