174 I. Abtheil, Gesch. d. mechan. Bereitungen.
obgleich bis jeßt nicht sehr nußbare Erfindung des
Engländers Barker bereichert, nämlich durch eine
Wassermühle ohne Nad und Trilling.
Diese Wassermühle ist eine Anwendung der sogenanns
ten Rückwirkungsmaschine oder des bekannten
Segnerschen Wasserrades. Cin Cylinder,
der oben offen ist, dreht sich leicht um seine Achse.
Nahe am Boden ist eine große Anzahl gerader hori-
zontaler Röhren eingeseßt, in welche das in dem Cy-
linder befindliche Wasser eintreten kann. Diese Röh-
ren müssen an ihren äußersten Enden verschlossen,
seitwärts aber nahe an den Enden mit einer Deffuung
versehen seyn, durch welche das Wasser nach horizon-
taler Richtung auszuströmen vermag. Läuft nun das
Wasser aus den Seitenössnungen heraus, so dreht
sich der Cylinder nach entgegengeseßter Nichtung um
seine Achse. Das Wasser drückt nämlich überall
gleich stark auf die Seitenwände der Nöhren. An den
Stellen aber, wo die Oeffnungen sind, findet das
Wasser keinen Widerstand und kann daher frey ab-
fließen. An den gegenüber liegenden Stellen bleibt
der Druck auf den Wänden haften; und da dieser
Deuc> durch keinen entzgegengeseßten gleichen Druck
aufgehoben wird , so schiebt er die Röhren nach dieser
Seite hin fort und bringt den Cylinder in Umlauf.
Mit der Achse der Maschine verband Barker die
Mühlsteine sammt der dazu gehörigen Vorrichtung,
und so entstand daraus eine Kornmühle, Diese Mühle
ist bis jest noch nicht zur Anwendbarkeit gediehen, ob-
gleich der Engländer Rumsey und Andere mancher?
ley Verbesserungen dabey angebracht haben, nach-
dem schon Leonhard und Albert Culer die
Theorie der Maschine selbst mit sinnreichen Ideen
bereis