r?. Bereitung der Nahrungsmittel, 183
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Hin und wieder sah man auch, besonders in der
leßten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, verschies
dene fünstliche Arten von Kornmühlen, und künstliche
Sinrichtangen gewisser Theile der Mühlen zum Boro
schein kommen. Zu den künstlichsten Arten von Müh-
len gehören diejenigen , welche durch Dampfmas
schinen betrieben werden, Nachdem der Sngländer
Saveryim Jahr 1699 den ersien ordentlichen Ges
danken von einer Maschine gehabt hatte, weiche mit-
telst der Dämpfe des siedenden Wassers in Bewegung
geseßt werden sollte, und nachdem 50 Jahre später
die Engländer Watt und Boulton sehr bedeutende
Verbesserungen mit solchen Dampfmaschinen vorge-
aommen hatten, so verjuchte man es in England mit
glücklichem Erfolge, diese Maschinen auch zur Bes
treibung der Getraidemühßlen anzuwenden. . Auf diese
Art entstand in London die sogenannte Albion?
mühle, die zwanzig Mahlgänge hatte, und durch
zwey- Dampfmaschinen in Bewegung geselzt wurde.
Dämpfe von kochendem Wasser waren die bewegens-
den Kräfte , wel<he das Getraide fegten oder reinigs
ten, welche es mahlten und beutelten.- Die Mühle
ging. mit einer Schuelligkeit und mit einem so außer?
ordentlichen Effekt, wie man vorher nichts ähnliches
gesehen hatte. Den 2ten März, 1791 gerieth diese
Mühle, worin das feinste Weißenmehl gemahlen
wurde, in Brand, und wurde dadurch ganz in Asche
gelegt; Der Schaden, den dieß Unglück verursachte,
wird auf 1:50,000 Pfund Sterlinge geschäßt.. Der
Bau-der Mühle allein hatte 60,000 Pfund Sterlinge
gekostet: Man bauete sie nicht wieder auf, weil man
mit: Grund vermuthete , daß sie von bösen Menschen
aus Neid angezündet worden sey; Sie lag an der
M 4 Themse.