Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

r. Bereitung der Nahrungsmittel. 185 
I< wüßte nicht, daß in Teutschland je eine 
Dampfmaschine zur Bewegung einer Getraidemühle 
angewandt worden wäre. Gelbst bey andern mecha? 
nischen Anlagen findet man in Teutschland sehr selten 
Dampfmaschinen. Der Grund hiervon ist leicht ein? 
zusehen. Eine Dampfmaschine kostet viel in der An- 
lage , und erfordert immer eine sehr siarfe Feuerung. 
Die Erfindung der Gewichtmühlen ist schon 
mehrere hundert Jahre alt. Mian glaubte durch eine 
Mühle, die durch tro>kene Gewichte in Bewegung 
geseßt würde, da manche Vortheile zu erhalten, wo 
es an andern Kräften fehlte. De Cous, Böckler 
und Sturm thaten Vorschläge zu allerley Cinrich- 
tungen der Gewichtmühlen. Man hat sich aber in 
der Folge nicht viel darum bekümmert, weil man eins 
saß, daß sie zur Anwendung sehr wenige Brauchbar- 
feit besaßen; denn Gewichte haben nicht die Kraft, 
als Wasser, Wind oder Thiere, und erfordern außer- 
dem eine besondere Kraft zum Aufziehen. Demohne- 
geachtet hat do<; noch vor ein Paar Jahren Herr 
Reinhold eine neue Gewichtmühle angegeben 2*), 
die gut ausgedacht, aber viel zu künstlich und schon 
dadurch nicht anwendbar ist. Diejenigen thaten da- 
her immer besser , die zu fimpeln Handmühlen ihre 
Zuflucht nahmen, wenn es an Wasser, Wind und 
Thieren fehlte , und die von den Gewichtmühlen feine 
weitere Notiz nahmen, : 
Bisweilen kamen auch, vorzüglich in den neues 
sten Zeiten, sehr unsinnige Borschläge aus Licht, die 
theils 
229) I. H. Hildt, Magazin der Handels - und Gewerbs 
kunde. Jahrg. 1, 1823» Januar. Weimar 1803. 8, 
S«. 34 |, 
5N
	        
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