194 II. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen,
bares zu liefern, das für den je-ßigen Zustand der
Mechanik paßlich war, und das Müllern und Müh-
fenbauern zu ihren Unternehmungen noch viel besser
vorleuchtete , als die Werke des Sturm, des
Beyer und aller frühern Müblenschriftstellev ges
than hatten. Leider will man nur nicht immer das
Beste erkennen und das Alte minder Gute sich abs
gewöhnen.
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Das Getraide vor dem Mahlen aus den Aehren
los zu machen und es frey von Spreu und andern
Unreinigkeiten darzustellen , konnte den Alten gerade
nicht sehr schwer fallen. Hatte der Dreschflegel
auch noch nicht eine so zweckmäßige Einrichtung wie
jekt, und geschaß auch das Werfen noch nicht mit
der Regelmäßigkeit und mit dem guten Erfolg 'als
heutiges Tages , so konnte man doh mit den damali-
gen Vorkehrungen schon zufrieden seyn.
Sehr merkwürdig ist der Umstand , daß die Alo
ten nicht bloß Dreschflegel, sondern sogar schon eine
Art Dreschmaschinen hatten, womit die Arbeit
des Dreschens viel schneller von statten ging. Der
Dreschschlitten, den unter andern Jesaias er
wähnt , und der Dresch wagen, den man für eine
phönizische Erfindung hält , beweist dieses. Beyde
Maschinen wurden über das Getraide hin gefahren,
und drückten die Körner aus den Aehren. Die uns-
tere Fläche des Schlittens war gekerbt, und diejenige
der Räder war gezackt.
Diese Dreschmaschinen boten zu andern noch
zweckmäßigern Erfindungen , die man auf verschiedene
Art hätte darstellen können, keine ungünstige Geles
genheit an. Aber erst in der lezten Hälfte des sieben»
zehnten