204 I]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
Kartosfeln entschädigen nicht allein dadurch für
den öftern Miswachs des Getraides , daß- sie auf vies
gerley Art gefocht zu einer angenehmen und nahrhafs-
ten Speise dienen, sondern auch dadurch, daß man
sie wie Getraide mahlt und mit Getraidemehl vers
Metigt zu Brod oder Kuchen verbäckt. : In der Mitte
des achtzehnten Jahrhunderts scheint man in Teutsch
fand, und vermuthlich im Hannsvrischen zuerst, diesen
Gebrauch von den Kartoffeln gemacht zu haben. Im
Jahr 1756 hatte man sogar schon eine eigene Kar-
toffelmühle erfunden und beschrieben **)z und
da man in den folgenden Jahren , vornehmlich in
theuren Zeiten, von dem Nußen des Kartoffelbrodtes
ämmer mehr überzeugt wurde , so dachte man auch
auf vollkommnere Einrichtungen der Kartoffelmüh-
Jem 7 5):7-;:.
Die Kartoffelmühlen, z. B. durch Kurbeln be?
wegt, konnten entweder ordentliche Mühlsteine zum
Zerreiben der Kartoffeln enthalten, oder sie konnten
auch unter dem Rumpfe mit einem blechernen Reibs
zeuge versehen seyn, das durch Hülfe einiger Räder
und Getriebe von einein Wasserrade in Bewegung
geseßt wurde.
S5. 38-
Bon dem Getraide , welches gekocht wird, und
vor dem Kochen eine mechanische Zubereitung nöthig
hat,
"X Dainöveische nüßkliche Sammlungen, vom Jahr 1756.
t.: 70;
56) Man sehe 3. B. Beschreibung einer sehr vortheilhaften
Kartoffelmühle. Bremen 1782. 8. =“ ZI. G. Geißler,
Beschreibung und Geschichte der vorzüglichsten Instrus
zuenie „0 Kunstwerke, Th. IK. Zittau und Leipzig