I. Bereitung der Nahrungsmittel. 205
hat, will ich erst die Hirse nennen. Diese muß von
der Hülse , die sie umschließt, befreyt werden. Schon
vor mehreren Jahrhunderten hat man wahrscheinlich
Hirsemühlen erbaut, womit man schneller eine
große Portion Hirse reinigen konnte, als durch bloßes
Schlagen mit der Hand. Man machte mehrere Grus-
ben, in die man das Getraide schüttete. Jn jeder
Grube bewegte sich eine Stampfe, die von den Hebe-
zapfen einer Welle emporgehoben wurde, auf und nies
der. Ein Wasserrad trieb die Welle um, oder auch
ein Mensch an einer Kurbel. Die Stampfet dursf-
ten nicht auf den Boden fallen , weil sie sonst die
Hirse zermalmt hätten. Deßwegen schüttete man die
Gruben von jeher nur so voll, daß die Stampfetr
nichts weiter als die Schaale von der Hirse abstoßen;
konnten, Durch Siebe reinigte man nachgehends
dieß Getraide. In Schlesien soll.man schon vor läns
gerer Zeit Hirsemühlen verfertigt haben, die zum Abs
reiben der Hülsen thönerne Walzen wie Mühlsteine
besiten. Ich mag nicht untersuchen, in wie fern das
Hirsestampfen oder das Enthülsen dieses Getraides
noch verbessert werden könntes aber so viel ist wohl
ausgemacht, daß es gewiß ganz vortheilhaft wäre,
wenn man die Hirsemühlen zum Fortblasen der Hüls
sen mit einem Windrade (wie die Getraide - Reinis
gungsmaschinen 8, 36. und die Graupenmühlen
6. 40.) versähe. = Erbsen sind bekanntlich kein
Getraide. I< will bey dieser Gelegenheit nur an?
führen , daß in unsern Zeiten, wo man durch Hülfe
der Mechanik fast in allen Gewerben so viele Vor?
theile zu gewinnen suchte , der Engländer Young
auch eine Maschine erfunden hat, womit man jene
mehsreiche und nahrhafte Frucht schälen kann, um
sie so zu einer vollkommnern Speise zu machen. A
: Gs