Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

206 Il. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
Maschinen zum Zerquetschen der Hülsenfrüchte vor 
dem Kochen sind vor ein Paar Jahren ans Licht 
gefommen, 
S8. 39- 
Eine sehr nußbare Speise , welche durch mechae 
nische Mittel zum Kochen vorbereitet wird, sind noch 
die Grüße und die Graupen, Man hat schon um 
den ältesten Zeiten das Getraide, vornehmlich Gerste, 
Hafer und Weißen gekocht, nachdem man die Schaale 
so viel wie möglich davon entfernt hatte. Aber erst 
später ist man darauf verfallen , zum Abschälen eine 
Stampfmühle und ein Sieb (wie bey der Hirsemühle 
S. 38.) anzuwenden. Noch später nahm man beym 
Reinigen ein Windrad zu Hülfe und ließ hernach das 
enthülsete Getraide auf einer gewöhnlichen Mahls 
mühle schroten oder zerreißen.. Jn einer solchen zers 
Fleinerten Gestalt wurde das Getraide Grüße ges 
nannt. Obgleich bis auf den heutigen Tag die Bes 
reitung der Grüße bisweilen ein eigenes Gewerbe ein? 
zelner Menschen ausmacht, besonders wenn sie durch 
Handmühlen geschieht, so ist doch die meiste Zeit der 
Grüßemüller mit dem Mehlmüller in einer 
Person vereinigt. Die Stampfmühle zum Enthüls 
sen befindet sich dann gleich neben der Mahlmühle in 
einem und eben demselben Gebäude. 
Nur wenigen Nationen ist die Bereitung der 
Grüße fremd, und merkwürdig sind unter andern die 
Grüßemühlen der Baschkiren, welche Pallas in 
seiner Reise durch Rußland beschrieben hat. Wasser 
rad, Gerinne , Rührnagel und überhaupt alle Theile 
der Mühlen sind zum Bewundern einfach, und doch 
so vollständig , wie bey unsern Grüßemühlen. Die 
Stelle der Mühlsteine zum Zerreißen des Getraides 
Hektres
	        
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