Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

214 I[. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
keit hat, obgleich er ferner die richtige Bemerkung 
macht, daß das Buttern bey der Kälte einige Erwär» 
mung der Milch erfordere 2), obgleich damals ferner 
nicht bloß der ökonomische , sondern auch der wediei- 
nische Nußen der Butter anerkannt wurdez so scheint 
doch in den ersten christlichen Jahrhunderten vou dersel» 
ben noch sehr wenig Gebrauch gemacht worden zu seyn. 
Ueberhaupt wurde sie auch noch nicht so rein, so dicht 
und so fest bereitet , als späterhin, und wie es noch 
jeßt vornehmlich durch geschicktes Kneten, Waschen 
und Salzen geschieht. 
Smeer, z.B. Kuosmeer, scheint wenigstens 
bis ins neunte Jahrhundert die gewöhnliche teutsche 
Benennung der Butter gewesen zu seyn 3); in Schwe 
den wird sie heutiges Tages noh Smör genannt, 
In die meisten Sprachen ist jedoch schon seit Jahre 
hunderten das Wort Butter übergegangen. 
Die ökonomische Anwendung der Butter bestand 
anfangs, wenigstens bey den meisten Völkern, bloß 
darin, daß man sie in Lampen statt des Oels zum 
Brennen und zum Einschmieren gebrauchte. Zum 
Fektmachen der Speise hatten sie weder Griechen noch. 
Römer benußt, welche sich zu diesem Zwecke immer 
des Oels bedienten. : In warmen Ländern, wo die 
Butter leicht flüssig wird , macht man selbst heutiges 
Tages nur wenig ökonomischen Gebrauch von dero 
selben, z. B. in Portugal , Spanien, in Jtalien 
und im südlichen Frankreich," Man wendet sie da 
bloß in Apotheken zur Arzney an. 
S. 44. 
*?) Plin,'L. XL e. 41.3 L, KXVIIL c. 9. 
*) Lipfi epist, ad Belgas cent, III, 44. ed, 1630, p- 915,
	        
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