1. Bereitung der Nahrungsmittel, 215
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Daß vom zwölften Jahrhundert an, besonders
: in nordischen Ländern , auf die Bereitung der Butter
immer mehr Sorgfalt verwendet wurde, und daß
man auch das Butterfaß so zweckmäßig wie mög?
lich einzurichten suchte , läßt sich leicht denken. Cs
kostete aber Zeit und Mühe, mit dieser einfachen Max-
schine eine große Iuantität Butter zu bereiten ; und
außerdem war auch beym Gebrauch des Butterfasses
manche andere Unvollkommenheit sichtbar. Jedes
Butterfaß hat einen Stempel , der durch eine Per?
son in Bewegung geseßt wird. - Diese Person kann
unmöglich mit einer gleichförmigen Geschwindigfeit
das Buttern verrichten; sie wird nach und nach ents
kräftet und dadurch genöthigt, Nuhepunkte zu machen,
die dann, wie die Erfahrung gelehrt hat, allerdings
die Wirkung der Arbeit verzögern. Demohngeachtet
aber wird selbst noch heutiges Tages die meiste But:
ter auf diese mühsame Art verfertigt, nicht bloß in
fleinen Familien , sondern auch bey größern tands
wirthschaften. CEin städtisches Gewerbe ist bekannts
lich das Buttermachen äußerst selten ; die meiste Zeit
wird es auf dem Lande getrieben.
Ein glücklicher Gedanke war es allerdings, Mas
schinön zu erfinden , mit welchen das Buttern viel
leichter , schneller und zuverlässiger verrichtet werden
konnte. Solche Maschinen kamen wirklich, wie es
scheint zuerst in Teutschland um die Mitte des acht
zehnten Jahrhunderts , unter dem Namen Butter-
maschinen oder Buttermühlen zum Vorschein.
Jn der leßten Hälfte desselben Jahrhunderts traten
verschiedene neue Arten von Buttermajchinen ans
Licht, die zum Theil sehr nüßlich und anwendbar,
zum Theil aber auch nicht sehr zu empfehlen waren.
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