Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

218 11. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
- Sc<on hat Herr August Nauschenplat in 
Göttingen vor einigen Jahren ein Paar Butter- 
maschinen angegeben , die die Peßlerschen und alle 
übrigen weit übertreffen. Dieser geschickte Mann 
hatte vorher eine Menge Versuche angestellt, um die 
vortheilhafteste Bewegung des Schlagbrets , welche 
aus einer gegebenen Menge Rahm'die schnelleste Ab- 
scheidung der möglich größten Menge Butter bewirkt, 
in Erfahrung zu bringen. Da fand er denn, daß 
die geschwindesten Schläge die vortheilhaftesten waren, 
und daß solche vortheilhafte Schläge zum Vorschein 
kamen , wenn das undur<löcherte Sclagbret 
beym Hin - und Hergehen sich immer durch einen 
Halbeirkel bewegte. Er richtete daher seine Maschine 
auf folgende Art ein: Die Kurbel an einem Schwung 
rade sekt eine Lenkstange , die mit der Welle des Faso 
ses verbunden ist, in eine hin- und hergehende Be- 
wegung. An der Welle des Fasses besindet sich, wie 
bey Peßlers Maschine, das Schlagbret.. Damit die- 
ses beym Schlagen nicht mehr und nicht weniger als 
einen Halbcirkel beschreibe „ so ist an die verlängerte 
Welle des Schlagbrets concentrisch eine Walze ange- 
bracht, über die zwey Seile nach verschiedenen Rich» 
tungen gewunden sind. Dadurch wird die Walze, 
und also auch die Welle sammt dem Schlagbrete, hin 
und her gedreht. Die Seile werden nämlich vermöge 
des Lenkers hin und hergezogen, und während sie sich 
abwechselnd an der Walze auf- und abwickeln, so 
drehen sie diese und also auch die Welle des Fasses 
hin und her. 
Herr Rauschenplat wurde für seine Bemü- 
hungen von der freyen ökonomisc<en Gesell- 
schaft zu St. Peters burg, die durch eine Preiso 
aufgabe die Veranlassung dazu gegeben hatte, mit 
dem
	        
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